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Aquascaping in der Praxis

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Aquascaping in der Praxis

Hat man sich nun entschieden es einmal mit einem Aquascaping zu probieren, stellen sich natürlich einige Fragen. - Welche Technik kann oder sollte ich verwenden

- Was möchte ich nach empfinden
- Wie hoch ist der Pflegebedarf
- Welches Hardscape
- Welche Pflanzen kommen zum Einsatz


Das erste Aquascape sollte vielleicht nicht gerade ein sehr zeitintensives und pflegereiches Aquarium sein. Daher kann man anstatt eine ganze Landschaft nach zu empfinden es mal mit einer Detailaufnahme versuchen. Einfach mal mit der Fotokamera in den Wald gelaufen und den Stammansatz einiger Bäume fotografiert. Auch dicke abgebrochene Äste die auf dem Waldboden verrotten geben ein tolles Bild ab. Vielleicht gibt es auch einen Steinhang der abgerutscht ist, oder ein alter Bombentrichter der von der Natur wieder zurückerobert wird. Das alles wären mögliche Szenarien die man in sein Aquarium übertragen kann. Weitere Anregungen findet man aber auch in der digitalen Welt. Bilder aus Spielen von Konsolen oder auch Filmen, kann man sich ebenfalls als Vorlage heraus suchen und diese dann nachbilden.


Bleiben wir aber bei dem Stammansatz. Evtl. handelt es sich dabei um einen alten Baum in der Mitte einer Lichtung der vor einigen Jahren bei einem Sturm abgebrochen ist. Vor dem Stamm hat sich Gras breit gemacht. Moos  wächst zwischen den Wurzelansätzen den Stamm nach oben. An der Stelle wo der Baum abgebrochen ist, entstand eine kleine Pfütze. Diese dient einem kleinen Farn als Wasserbehälter. Dadurch das die Baumkrone fehlt, können die letzten Samen des alten Baumes nun zu kleinen Bäumen keimen und wachsen durch das Sonnenlicht schnell in die Höhe.


Na, kommt die Phantasie in Wallung? Diese Szene lässt sich hervorragend in ein Aquarium übertragen. Natürlich gehört ein gewisses Vorstellungsvermögen dazu. Und es wird auch etwas dauern bis man seine Traumwurzel gefunden hat. Evtl. will man auch noch Steine mit einbinden. Man fragt sich welche Pflanzen man nehmen will, bzw. welche Voraussetzungen sie brauchen, und entwickelt so einen Layout/Pflanzenplan.


Das geht nun nicht einfach an einem Tag. Aber genau das gehört auch zum Aquascaping. Sich die Zeit lassen. Genau das zu finden was man sich vorstellt. Sich Herausforderungen zu stellen und sein Aquarium zu perfektionieren. So kann es auch mal mehrere Monate dauern bis man alles zusammen hat und die eigentliche Handarbeit anfangen kann.


Der ein oder andere hat vielleicht nicht die Phantasie oder künstlerische Ader. Für den gibt es hier Bücher oder auch Internetseiten wo man etliche schöne Aquarien bestaunen kann. Die wenigsten Aquarianer haben ein Problem damit das ihr Aquarium nachempfunden wird. Teilweise werden die Pläne wie das Hardscape angelegt wurde und welche Pflanzen wo eingesetzt wurden mit veröffentlicht. So kann man sein erstes Aquascape natürlich auch aus einer dieser Vorlagen nachbauen. Mit der Zeit entwickelt sich dann oft ein Händchen für das richtige Gestalten und man wagt den Schritt zu einer eigenen Komposition.


Stellen wir nun für unser Stammaquarium einen Pflanzenplan zusammen und beleuchten die Pflanzen näher.Im Vordergrund würde man vielleicht Eleocharis parvula Mini, die kleine Nadelsimse zu einer schönen Wiese zuwachsen lassen.
Der Übergang zum Stamm könnte man aus kleineren Cryptos realisieren. Diese geben mit ihrem breiteren, rötlichen Blättern einen schönen
Kontrast zu der grünen Wiese.

 Foto & Layout Josh Sim


Auf den Wurzeln und den Stamm hoch, bindend man etwas Fissidens fontanus und kann oben in den abgebrochenen Bereich noch Hemianthus callitrichoides "Cuba" das kubanische Perlkraut einsetzen.


Hinter der Wurzel können nun unterschiedliche Stengelpflanzen genutzt werden. Hier empfehlen sich besonders die Rotala und Ludwigia  Arten.
Wichtig für alle Pflanzen ist eine ausgeglichene Menge an Licht , Nährstoffen und CO2. Nur wenn alles genügend vorhanden ist, können die Pflanzen kräftig gedeihen. Fehlt nur eines dieser Elemente können sich die Pflanzen nicht richtig entwickeln und die Gefahr von Algen steigt enorm.


Da wir in unserem Beispiel sowohl schnell wachsende und lichthungrige Pflanzen, als auch langsam wachsende Schattenpflanzen verwenden, würde man folgende Werte anstreben.
Beleuchtung: 0,5 Watt pro Liter Wasser. (LED ca. 50Lumen pro Liter) CO2: 20-25mg/l
Ph: 6,7-7,0

Gh: 7-13

Kh: 2-8

Nitrat: bis 15mg/l

Nitrit: Nicht nachweisbar

Eisen (FE): 0,05-0,1 mg/l

Phosphat (PO4): 0,1mg/l

Kalium (KA): bis zu 5 mg/l


Durch die große Pflanzenmasse ist es von Nöten eine CO2 Anlage zu installieren. Um die CO2 Konzentration gleichmäßig zu halten würde ich eine Druckgasflasche der Bio- CO2 Herstellung immer den Vorzug geben. Des weiteren verbrauchen die Pflanzen die Nährstoffe wie Eisen, Kalium, Nitrat und Phosphat. Diese müssen durch Mikro- und Makrodünger nachgeführt werden. Hier gibt es eine große Palette an Herstellern. Hier ganz klar der Rat immer bei einem Hersteller zu bleiben und nicht zu mischen. Auch sollte man bei einer Düngeserie eine Zeit lang bleiben. Wenn das Aquarium gut läuft kann man gerne mal umschwenken und schauen wie man mit anderen Düngeherstellern arbeiten muss um das gleiche Ergebnis zu bekommen. Weitere wichtige Stoffe werden durch einen regelmäßigen Wasserwechsel aufgefüllt.

 

(Autor: Christian Vetterer)

 

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