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Fokuspunkte im Aquascaping

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Fokuspunkte im Aquascaping


Jedes Aquarium sollte über einen Fokuspunkt verfügen. Stellen wir uns vor wir betreten einen Raum in dem nun unser Beispielaquarium steht. Der Fokuspunkt ist in diesem Falle die mächtige Wurzel die ungefähr 1/3 des Aquariums einnimmt. Sie fällt einfach schon durch ihre enorme Masse auf. Sie fesselt also den Blick des Betrachters, regt erste Gedankenspiele an. Wie kann man so ein gewaltiges Ding in ein kleines Aquarium stecken? Warum schwimmt das Teil nicht? Vielleicht auch, wo bekommt man nur so was her? Von diesem fesselndem Fokuspunkt, zu dem der Blick immer wieder hin geht, wird er nun das Aquarium weiter erforschen. Der Blick wird den Stamm runter wandern, über die Cryptos mit ihren evtl. ledrig wirkenden rötlichen Blättern auf die dichte Wiese herunter. Auch hier stellt er sich wieder die Fragen. Wie bekommt man einen englischen Rasen unter Wasser? Warum wirken die Cryptos so kräftig, silbrig? Dann geht es wieder über die Wurzel an das Kubaperlkraut. Wie hält das nur auf dem Holz und warum wächst das wie ein Wasserfall nach unten? Da ist doch gar keine Erde. Und weiter geht’s zu den Stengelpflanzen. Die wirken sehr gesund und zwischen den grünen Blättern ist evtl. die ein oder andere rötliche Pflanze zu entdecken. Gibts da evtl. noch andere Pflanzen in dem Busch? Ach nein da verstecken sich die vielen bunten Garnelen. Mensch was sind die unterschiedlich. Klasse jede etwas anders. Man könnte sie alle mal zählen und jeder einen Namen geben.
Das ist die Funktionsweise der Fokuspunkte. Jetzt können Fokuspunkte aus den verschiedensten Sachen bestehen. Mal ist es die Wurzel, dann ein besonders prächtiges Exemplar einer Pflanze, oder auch ein ganzer Busch Pflanzen, ein tief
zerklüfteter Stein den der normale Mensch nicht kennt und so weiter. So fängt man leicht den Betrachter und lässt ihn das Aquarium vom Fokuspunkt aus erkundschaften. Wichtig ist nur das es harmonisch aussieht. Setzt man einen Fokuspunkt durch Pflanzen ist dieser natürlich immer schwieriger bei zu behalten, da die Pflanzen ja wachsen und nicht wie ein Stein oder eine Wurzel eine feste Form haben und nur drauf geachtet werden muss das sie nicht zu wuchern.

 


Freiräume im Aquascaping

Freiräume sind genau das Gegenteil eines Fokuspunktes. Man soll ja nicht von einem Fokuspunkt in den nächsten gezogen werden. Freiräume kann man also als Ruhepunkte im Aquarium sehen.
Dennoch sind sie sehr wichtig. Denn erst durch die Freiräume entsteht eine Tiefenwirkung. Hier sei noch mal an die beiden kleinen Berge erinnert. Der Zwischenraum ist hier der Freiraum. Hier werden sich die Fische gerne aufhalten. Denn hier ist Platz. Der Schwarm Fische/Vögel steht also zwischen den Bergen und sammelt sich für seinen Zug nach Süden.
Lässt man im Aquarium keinen Freiraum so geht einem schnell die Tiefenwirkung verloren. Zwar hat man einen guten Pflanzenwuchs und alles ist tippi toppi, aber das Aquarium kann schnell langweilig oder zugestopft aussehen. Oft bekommt man dann in den Foren zu lesen: „ Mensch das sieht Klasse aus, genau wie in einem Dschungel.“ genau das ist es was man als Aquascaper meistens nicht hören will.

 


Der Goldene Schnitt im Aquascaping

Der Goldene Schnitt war vor 3-4 Jahren die wichtigste Voraussetzungen für ein Naturaquarium. Was ist und beschreibt dieser Schnitt nun? Im Grunde soll er eine Art Hilfe für Neueinsteiger sein. Man unterteilt sein Aquarium in unterschiedlich große Teilbereiche. Diese Teilbereiche sind immer im Verhältnis 61,8 zu 38,2 angelegt. Man beginnt mit dem ganzen Aquarium und teilt es in diesem Verhältnis. Dies kann man sich auch auf der Frontscheibe vom Aquarium aufmalen. Jetzt kann man die beiden Teile des Aquariums immer wieder mit dieser Grundformel weiter teilen. Hat man sein Aquarium so nun bildlich geteilt, kann man das Hardscape und die Pflanzen in die einzelnen Rechtecke einsetzen. Das ist die einfachste Möglichkeit einen natürliches Aussehen zu erreichen. Das liegt in der Natur des Menschen. Dieser Schnitt kommt uns einfach immer schön vor, recht egal was sich dann in den Planrechtecken befindet.
Mittlerweile ist man aber schon um einiges weiter und hält sich nicht mehr streng nach dieser Vorgabe. Es hilft einem aber immer mal wieder wenn man sich in seinem Layout vielleicht fest gefahren hat zu schauen ob man die Seitenverhältnisse eingehalten hat.

  (Foto Herry Rasio)


Vordergrund im Aquascape

Für den Vordergrund sind die Naturaquarien bekannt. Es war wahrscheinlich das was den Leuten als erstes aufgefallen ist, als sie diese neue Art der Aquaristik gesehen haben. Es war ein völlig neuer Bereich des Aquariums, der nun mit Wasserpflanzen bestückt werden konnte. Früher war dies meist eine Sand- oder Kiesfläche, wo mal ein Stein lag, oder auch eine Tonröhre für Welse bzw. die Buntbarsche hin gelegt wurde. Nun wurden aber ganze Wiesen in den Vordergrund gepflanzt. Und mit den passenden Wasserparametern und der neuen Technik wurden diese auch noch schön dicht. Heute kennen wir etliche Vordergrundpflanzen. Sie helfen uns die Tiefenwirkung des Layouts zu verstärken. So kann man z.B. eine Straße niedriger Pflanzen bis nach Hinten an die Aquarienwand laufen lassen. Durch etwas höhere Pflanzen wird dieser Weg begleitet und schon wirkt das Aquarium um etliches Tiefer. Eine der beliebtesten Vordergrundpflanzen ist die Hemianthus callitrichoides „Cuba“, auch kurz HC genannt. Sie ist die wahrscheinlich kleinst bleibende der Vordergrundpflanzen. Wichtig ist für sie allerdings ein genügend Vorhandensein von Licht. Dann dankt sie es mit einem schnellen Wachstum, bei dem innerhalb kürzester Zeit ein prächtiger Teppich um Vordergrund entsteht.
Eine weitere wichtige Vordergrundpflanze ist die Glossostigma elantnoides, das australische Zwergzungenblatt. Es ist bei der Bepflanzung sehr effektiv. Man zieht die einzelnen Pflanzen aus dem Topf heraus. Immer drei bis vier Pflanzen werden nun in den Bodengrund gesetzt. Die Pflanzen zueinander sollten einen Abstand von ca. 3cm haben. Die Glosso ist bei ausreichender Eisenversorgung noch schnell wachsender als das HCC. Allerdings ist es nicht einfach zu setzen. Daher sollte man seinen Vordergrund mit Soilpowder ( https://www.aquascape.de/ada-aqua-soil-powder-amazonia-light )abdecken. So erhalten die Wurzeln schneller halt. Die Glosso wächst auch gerne übereinander und beschattet sich dadurch selbst ab. Hier muss man schnell
genug eingreifen um ein absterben der unteren Pflanzen zu verhindern. Geschieht dies nicht rechtzeitig, kann sich der ganze Teppich lösen und an die Wasseroberfläche treiben. Das liegt einfach daran das die Wurzeln der neuen Pflanzen einfach keinen Halt mehr im Bodengrund finden.
Weitere Vordergrundpflanzen sind:

Eleocharis parvula
Glossostigma elatinoides
Marselia hirtusa
Echinodorus tenellus
Lilaeopsis brasiliensis
Staurogyne repens
Pogostemon helferi
und viel Moosarten. Diese sollten auf Steine aufgebunden werden.
Jeder Aquarianer hat schon davon gehört das man die Tiere nicht gleich einsetzen soll. Das gilt, neben der Vorsicht für die Tiere, besonders bei Vordergrundpflanzen. Diese Pflanzen haben natürlich kein besonders großes Wurzelwerk. Daher ist es wichtig das die Pflanzen richtig in den Bodengrund eingewachsen sind, bevor man gründelnde Fische oder Garnelen ein setzt. Diese würden die Pflanzen sonst heraus ziehen und das Becken nach ihren Vorstellungen umgestalten.
Es sei aber noch mal gesagt das die bepflanzte Vordergrund kein Muss für ein erfolgreiches Layout ist. Auffällige Steine, oder auch noch eine feine Sandschicht können in ein Layout sehr gut herein passen. Es liegt in der Hand des Aquarianers und dessen Vorstellungskraft welcher Vordergrund für sein Vorhaben der Beste ist.

 

 

Mittelgrund im Aquascape

Hier beginnt nun die volle Vielfalt der Pflanzen. Es gibt etliche Pflanzen die man in den Mittelgrund setzen kann. Neben Rhizompflanzen kann man auch Stengelpflanzen gut in die Mitte setzen. Stengelpflanzen verzeihen einem sehr viel. So kann man sie recht schnell hintereinander schneiden und immer in der passenden Höhe halten. Oft, wie auch bei unseren Beispiel findet man das Hardscape in der Mitte des Beckens. Eine der wichtigsten Aufgaben liegt in der Verbindung aus dem Vordergrund zum Hintergrund. Es ist eine Kunst die Übergänge so zu gestalten das es keinen Bruch im Layout gibt, das Aquarium aber auch nicht langweilig daher kommt. Meistens hält man sich daher an die Vorgabe die Mittelpflanzen in ihrer Blattstruktur oder Blattfarbe anders zu wählen als den Vordergrund.
Eine weitere Aufgabe kann es auch sein die kahlen Stängel im Hintergrund zu kaschieren. Wachsen die Stängel im Hintergrund bis fast an die Wasseroberfläche, so gelangt nur noch wenig Licht nach unten. Dadurch passiert es häufig das das untere Drittel der Stängel kahl ist. Das wäre kein schöner Anblick. Durch eine geschickte Auswahl der Mittelgrundpflanzen kann man diese kahlen Stellen aber sehr gut verdecken.

 


Hintergrund im Aquascape

Der Hintergrund ist der Abschluss eines gelungenen Layouts. Meist wird er durch Stengelpflanzen realisiert. Diese werden durch häufiges schneiden immer wieder zurecht getrimmt. An den Schnittstellen treiben die Pflanzen, oft mit zwei neuen Stängeln, erneut aus. Den Abschnitt kann man zu Beginn noch wieder neu einsetzen. Irgendwann hat man aber seinen Hintergrundbusch so weit in Form gebracht das dieses nicht mehr möglich ist. Daher werden auch hier lieber Stengelpflanzen eingesetzt. Je nach Layout können diese in der Blattform auch größer gewählt werden. Eine weitere gern genutzte Art der Hintergrundbepflanzung ist die Nutzung von Vallisnerien oder Eleocharis vivipara. Dabei ist es gerade die Nadelsimse die durch ihre extrem feinen und hohen Blätter eine gute Tiefenwirkung erziehlt.

Wichtig ist gerade beim Hintergrund die passenden Pflanzen zu wählen. Als Faustregel kann man sagen das man Echinodoren eher zu massiven Wurzeln setzen sollte. Nicht jedoch hinter feine verästelte Wurzeln oder gar frei im Aquarium. Häufig werden diese Pflanzen zu waren Monstern und müssen später aus dem Aquarium mit viel Arbeit und entstehendem Dreck entfernt werden.
Auch sollte man drauf achten den Hintergrund nicht komplett zu verkleistern. Wie in den Gestaltungsmöglichkeiten schon beschrieben sind Freizonen sehr wichtig. Denn nur dadurch kann eine Tiefenwirkung erzielt werden.
Mit zum Hintergrund gehören auch die Rückwände. Bitte die Finger von der Fototapete lassen. Jeder erkennt sofort das es sich hierbei um ein Foto handelt, was dabei auch noch das harmonische Zusammenspiel von Hardscape und Pflanzen zerstört. Lieber wählt man eine dunkle Lackfolie und bringt diese von Außen auf die Glasscheibe auf. Wer noch mehr Stimmung erzeugen will, der kann auch gerne Milchglasfolie verwenden und sich einen kleinen Kasten mit LEDs hinter das Aquarium bauen. So kann man Sonnenaufgänge und Untergänge programmieren. Ja sogar ein Abstimmen auf die von der Dame des Hauses gewählten Tischdekor ist möglich.

 

(Autor Christian Vetterer)

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