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Hardscape miteinander verbinden

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Nicht nur im Barsch- oder Flusskrebsaquarium, in dem stellenweise großzügig umdekoriert wird, auch im liebevoll dekorierten Scape kommt man um das Kleben als einzig effektive Verbindungsmethode nicht herum. Bevor der Aufbau in sich zusammenrutscht oder das ganze Layout auseinander fällt, ist der Griff zum Kleber häufig der sinnvollste. Gerade beim Kombinieren von filigranen Wurzeln oder mehreren unterschiedlich großen Steinen

Ein Trend schwappt über

Wer schon einmal versucht hat, Steine oder Wurzeln mit Aquariensilikon zu verkleben ist sicher schnell an die Grenzen seiner Geduld gestoßen. Abgesehen von verklebten Fingern und verschmiertem Hardscape riecht Silikon auch noch intensiv nach Essig. Zudem dauert die Aushärtezeit enorm lang, was ein festhalten oder fixieren fast unmöglich macht. Auch reiner Sekundenkleber vor allem beim Verkleben von Steinen hält eher mittelprächtig bis gar nicht und meist weisen die Steine anschließend helle Klebestellen auf, sind aber nicht wirklich verbunden oder weisen, vor allem durch die unterschiedlichen Oberflächen keine Stabilität auf.

Ursprünglich ein Trend aus Indonesien, ist vor einiger Zeit ein YouTube Video durch die Aquascaping Szene geschwappt, das erstmal die Zigarettenfilter Methode vorgestellt hat, das den vorgenannten Problemen Paroli geboten hat.

Wie es funktioniert

Bei dieser Methode werden Zigarettenfilter mit einem ungiftigen Hardscapekleber auf Cyanacrylatbasis getränkt und dienen als Verbinder zwischen zwei Hardscapematerialien. Der Vorteil daran ist, dass der Filter recht zügig mit dem Kleber eine Verbindung eingeht und sich für den vorgesehenen Einsatz prima eignet, ohne dass störende Klebestellen auffallen oder das Material längere Zeit festgehalten oder abgestützt werden müsste. Dank der faserigen Oberfläche passen sich die Filterstücke außerdem prima den unterschiedlichen Oberseiten von Steinen oder Wurzeln an.

Anstatt nun aber auf teure Glimmstengel zurück greifen zu müssen, lohnt sich auch der Griff zu Zigarettenfiltern, die man tütenweise überall dort, wo Tabak und Rauchwaren verkauft werden, erhält. Bei diesen entfällt zudem das nervige Entfernen der äußeren Papierhülle.

Warum es funktioniert

Unterm Strich ist das Verkleben mit einem Kleber auf Cyanacrylatbasis nichts anderes als eine chemische Reaktion, bei der ein Kunststoff entsteht. Solange er flüssig ist, ist er noch unpolymerisiert, das bedeutet, er benötigt entweder Sauerstoff oder Wasser, damit eine Polyaddition, also das Abbinden, stattfinden kann. Deswegen trocknen Klebertuben auch so schnell aus, wenn man sie offen liegen lässt. Durch die vergrößerte Oberfläche des Filters und der entsprechenden Kapillarwirkung lassen sich beispielsweise Steine so gut verbinden, da sich der Kleber rasch verteilt und entsprechend schnell abbindet. Dabei entsteht unter anderem Hitze, stellenweise kann sogar Rauch dabei aufsteigen. Da die Dämpfe, die beim Kleben entstehen nicht ganz ungefährlich sind, solltest du verhindern, diese einzuatmen oder in die Augen zu bekommen und den Raum gut durchlüften, in dem du bastelst.

Statt Zigarettenfilter

Dass Rauchen nicht ungefährlich ist, versteht sich von selbst und ob Zigarettenfilter nicht auch in irgendeiner Weise vorbelastet sind und sich womöglich auf deine Aquarienbewohner auswirken, ist wieder eine andere Sache. Eine Alternative ist daher äußerst Willkommen.

Sicherer ist daher Filterwatte, wie sie auch im Aquarienfilter verwendet wird. Die Synthetikfasern sind garantiert schadstofffrei und verhalten sich auch im Wasser neutral. Zudem weisen sie eine ähnliche Struktur wie Zigarettenfilter auf und eigenen sich daher genauso gut, wenn nicht sogar etwas besser, da sich die weiche Watte wesentlich besser an eine poröse Oberflächenstruktur anpasst.

Und so geht´s

Bevor du mit der Kleberei anfängst, solltest du dir alle Materialien, die du benötigst, vorbereiten. Handschuhe zu tragen schützt unter anderem deine Haut, auch eine Schutzbrille kann dir wegen der Dämpfe und der Rauchentwicklung gute Dienste leisten. Bereite dir außerdem eine Unterlage vor, damit du dir den Tisch, auf dem du arbeitest, nicht zufällig auch noch verklebst.

Lege dir das Layout, das du später gestalten möchtest nun so zusammen, dass du es in einfachen Etappen miteinander verbinden kannst. Arbeite dich dabei von einer Seite zur anderen vor. Am natürlichsten wirkt dein Layout übrigens, wenn sich die äußeren Teile etwas verjüngen.

Tränke nun ein Stückchen Watte mit dem Kleber und packe es zwischen die Teile, die du verkleben möchtest. Mit einer Pinzette kannst du die Watte dabei übrigens gut positionieren. Benutze am besten dazu eine aussortierte, weil es sein kann, dass diese dabei verklebt. Mit einer Nagelfeile kannst du die verklebten Spitzen nach dem Aushärten aber auch wieder sauber feilen. Alternativ kannst du die Watte auch vorher fest zusammendrücken und zwischen die Teile legen und dann mit dem Kleber durchtränken. Gehe dabei allerdings tropfenweise vor, damit dir der Kleber nicht über die Steine oder die Wurzeln laufen, weil ansonsten weiße Klebespuren entstehen könnten. Halte dein Kunstwerk solange fest, bis es wirklich bombenfest hält. Für gewöhnlich dauert das lediglich ein paar Sekunden bis Minuten.

Verbindungsstellen kaschieren

Es kann sein, dass du später trotzdem noch ein paar Übergänge vom Kleben erkennen kannst. Das kannst du auf zweierlei Wege kaschieren: entweder du setzt später Aufsitzerpflanzen wie Anubias, Bucephalandra oder auch Moosen einfach darauf und machst sie damit unsichtbar oder aber kaschierst sie mit Pulver. Verwende für das Aufkleben von Pflanzen aber einen Pflanzenkleber, der eher gelartig ist, damit er dir nicht über dein neues Layout verläuft.

Je nachdem ob du Steine oder Wurzeln verklebt hast, brauchst du eine entsprechende Farbe, damit die Klebestelle nachher nicht mehr auffällt. Du kannst dir dazu im Vorfeld beispielsweise auch etwas Soil zu Pulver klein mörsern oder verwendest direkt unser Klebeset, bei dem du zwischen Holz- oder Steinpulver wählen kannst. Solange deine Klebestelle noch etwas nass ist, streust du das Pulver direkt darauf. Nach dem Aushärten kannst du es von außen mit einem weiteren Tropfen Kleber fixieren und klopfst die Reste nachher einfach ab oder spülst sie mit Leitungswasser ab.

Scapingtourette war gestern

Wie du siehst, kannst du auf einfachstem Wege dein Traumlayout zusammen bauen ohne dabei neue Schimpfworte zu erfinden. Je besser du dein Material vorbereitest, desto zügiger kommst du auch mit dem späteren ausgestalten voran. Achte drauf, deine Unterlage entsprechend zu schützen, damit dir die nächste Ikea-Shoppingtour in der Wohnzimmerabteilung erspart bleibt und vor allem: achte auf deine Gesundheit, wenn du klebst!

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