Sicherer Kauf auf Rechnung!

Osmosewasser fürs Scape

Beitrag teilen:

Inhaltsverzeichnis

 


Oft ist Leitungswasser nicht gut geeignet, wenn man Spezialisten im Aquarium halten will. Dazu gehören Weichwasser bewohnende Tiere wie viele Caridina-Garnelen, aber auch zum Beispiel viele südamerikanische Aquarienfische und sogar einige Pflanzen. Weil das Leitungswasser in vielen Gegenden in Deutschland eher hart oder mittelhart ist, braucht man hier besonderes, aufbereitetes Wasser. Auf dieses Thema gehen wir in unserem Artikel "Warum Weichwasser im Aquarium - und welche Möglichkeiten gibt es?" genauer ein. Wichtig zu wissen: Reines Osmosewasser sollte im Aquarium nicht verwendet werden, weil es zu mineralstoffarm ist und der pH-Wert dort nicht gepuffert werden kann. Am besten salzt man Osmosewasser für die Aquaristik mit einem Spezialsalz auf, das entweder nur die Gesamthärte erhöht (GH+) oder sowohl die Gesamthärte als auch die Karbonathärte beeinflusst (GH/KH+). Auch dies erklären wir im oben verlinkten Artikel im Detail.

In der Folge beschäftigen wir uns mit Osmosewasser - wie wird es hergestellt, wie funktioniert eine Osmoseanlage und was sind die Vorteile und Nachteile eines solchen Systems zur Wasseraufbereitung?

So arbeitet eine Umkehrosmoseanlage

Was wir in der Aquaristik als "Osmoseanlage" bezeichnen, ist eigentlich eine Umkehrosmoseanlage. Hier wird ebenfalls eine halb durchlässige Membran verwendet. Ihre Poren sind so winzig, dass nur Wassermoleküle hindurch wandern können. Auf der Seite mit dem Leitungswasser herrscht ein hoher Druck, der die Wassermoleküle durch die Membran zwingt. Durch den hohen Druck in der ersten Kammer ist den Wassermolekülen der Rückweg versperrt. Auf der anderen Seite der Membran sammelt sich daher Reinwasser, während auf der Leitungswasserseite die Ionenkonzentration immer weiter zunimmt. Viele unerwünschte im Wasser gelöste Stoffe sind größer als die Wassermoleküle und kommen daher nicht durch die Poren der Membran in der Osmoseanlage: Nitrat, Schwermetalle wie Kupfer, Silber und Blei, Chlor, Rückstände von Pestiziden und Medikamentenreste und natürlich auch die Ionen, die für die Wasserhärte zuständig sind, verbleiben auf der Seite mit dem Abwasser. Osmosewasser ist praktisch härtefrei und enthält auch sonst so gut wie keine Störstoffe mehr. Wir erhalten hier ein fast perfektes Nullwasser.

Das osmotische Grundprinzip

Der Umkehrosmoseanlage liegt das Prinzip der Osmose zugrunde. Mit Osmose meint man den Konzentrationsausgleich von zwei Flüssigkeiten mit unterschiedlichen Ionenkonzentrationen, bei dem Ionen durch eine halbdurchlässige Membran wandern. Die Wassermoleküle aus der Lösung mit der niedrigeren Konzentration wandern dabei durch den osmotischen Druck immer in die höhere Konzentration, bis beide Lösungen die gleiche Konzentration an Ionen aufweisen - dann haben wir den osmotischen Druckausgleich erreicht. Auch in Aquarientieren finden übrigens ständig osmotische Prozesse statt, weil die Salzkonzentration im Inneren von Tieren im Süßwasser grundsätzlich höher ist als die im umgebenden Wasser. Daher müssen Süßwassertiere ständig Wasser ausscheiden. Bei Salzwassertieren dagegen wird wegen des osmotischen Drucks ständig Wasser entzogen, weil das Meerwasser eine höhere Ionenkonzentration hat als die Tiere selbst. Salzwassertiere sind daher stets bestrebt, Wassermoleküle aufzunehmen.



Wie ist eine Osmoseanlage aufgebaut?

Die Umkehrosmoseanlage besteht aus zwei Kammern, die von der bereits beschriebenen semipermeablen Membran getrennt werden. In der ersten Kammer fließt das Leitungswasser, in der zweiten sammelt sich das Permeat, das aus Reinwasser besteht. Die Anlage arbeitet mit dem Leitungsdruck der Wasserleitung, an die sie angeschlossen wird. Es gibt auch Anlagen, die eine höhere Durchflussgeschwindigkeit brauchen. Diese Systeme sind mit einer Pumpe zur Druckerhöhung ausgestattet, die den Druck aus der Wasserleitung entsprechend erhöht.

Eine Osmoseanlage ist in der Regel außerdem mit einem Vorfilter ausgestattet, der mit Filtervlies ausgestattet ist und gröbere Verunreinigungen wie Rost oder Sandkörnchen aus dem Wasser filtert. Diesen Vorfilter nennt man auch Sedimentfilter. Weiterhin besitzen die gängigen Osmoseanlagen in der Aquaristik einen Aktivkohlefilter. Die Aktivkohle entfernt organische Schadstoffe, Geruchsstoffe und so weiter, und einen Durchflussbegrenzer, der die Abwassermenge verringert.

Weil die Membran nur kleine H2O-Moleküle durchlässt, nimmt die Ionenkonzentration auf der Leitungwasserseite stark zu. Die Osmoseanlage produziert ein sehr hartes, stark ionenhaltiges Abwasser im Verhältnis von 1:4 bis 1:1 zum Reinwasser.

Dieses Abwasser kann man zum Beispiel zum Blumengießen nutzen. Es ist nicht zum Verzehr für Menschen geeignet! Fürs Aquarium ist das Abwasser aus der Osmoseanlage in der Regel viel zu hart - außerdem wäre es ziemlich sinnlos, genau die Stoffe, die man mühsam ausgefiltert hat, beim Verschneiden wieder zuzumischen.



Wartung und Pflege der Osmoseanlage

Eine Osmoseanlage muss regelmäßig gepflegt werden, damit die Membran länger durchhält. Alle 6 Monate werden der Vorfilter und der Aktivkohlefilter getauscht. Zudem muss die Anlage vor jeder Inbetriebnahme gespült werden. Dieser Vorgang wirkt sich nicht nur positiv auf die Lebensdauer der Membran aus, sondern auch auf die Qualität des Permeats.

Die Membran darf nicht austrocknen. Ist die Wasserzufuhr zur Osmoseanlage abgestellt, lässt man daher das Wasser in der Anlage nicht ab. Weil bei abgestellter Wasserzufuhr jedoch der Druck in der erstem Kammer nachlässt, wandern die Wassermoleküle teilweise wieder durch die Membran zurück - sie folgen dem oben erklärten osmotischen Prinzip. Je länger die Osmoseanlage unbenutzt steht, desto mehr vermischt sich das Permeat wieder mit dem Ausgangswasser. Auch können sich mit der Zeit Keime bilden.

Zum Spülen verwendet man - so vorhanden - das Spülventil. Der Vorgang entfernt das "alte", potentiell verkeimte Wasser. Er dauert nur wenige Minuten. Überprüfen kann man die Effizienz der Spülung mit einem Leitwertmessgerät. Das abgestandene Wasser der Osmoseanlage hat einen deutlich höheren Leitwert als das Osmosewasser, das man damit produziert.

Bei Osmoseanlagen ohne Spülventil sollte man das frisch produzierte Osmosewasser vor allem nach längeren Standzeiten der Anlage einfach ablaufen lassen und es dann verwerfen.

Zeit für eine neue Membran

Die Membran in der Osmoseanlage muss getauscht werden, wenn das Osmosewasser auch nach einigen Minuten nach dem Spülen nicht mehr auf den niedrigen Leitwert zurückgeht. Dann sind die Poren der Membran sozusagen ausgeleiert und lassen auch andere Moleküle durch, nicht mehr nur Wasser. Bei den meisten Osmoseanlagen im Handel ist der Tausch der Membran nicht schwierig.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Ich habe die Datenschutzbestimmungen zur Kenntnis genommen.

Immer die besten Angebote per E-Mail

JETZT kostenlos anmelden und Sparen!