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CO2 im Aquascape

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CO2 im Aquascape

Ein wichtiger Bestandteil in einem erfolgreichen Aquascape ist häufig das CO2 – Kohlenstoffdioxid. Wer sich für das Aquascaping interessiert wird eher früher als später mit dem Thema in Kontakt kommen. Doch bei der Frage ob oder warum eine teure Mehrweg-CO2-Anlage im Aquarium überhaupt nötig ist und welche Alternativen es dazu gibt scheiden sich die Geister. Um zu verstehen, was eine CO2-Anlage bezweckt ist zunächst einmal ein grundlegendes Verständnis der Photosynthese nötig.

 

Photosynthese Crashkurs

Die Photosynthese ist grob gesagt die Umwandlung von Wasser und CO2 in Glucose und Sauerstoff. Dieser Prozess ist in der Natur Grundlage jeden Lebens und wird jedem schon einmal in seinem Leben begegnet sein. Stattfinden tut diese Umwandlung in den Zellen grüner Pflanzen, seien es nun emerse oder submerse Formen, unter der Bedingung, dass Lichtenergie vorhanden ist. Daher ist es wichtig, die CO2-Zufuhr nachts einzustellen, um einen Überschuss an CO2 zu verhindern, der die Bewohner des Aquascapes gefährden könnte. Die Pflanzen nutzen diesen Prozess vorrangig, um Energie in der Form der Glucose zu produzieren, die sie für ihr eigenes Wachstum benötigen.

Wie wir dieses grundlegende Wissen im Aquascaping sinnvoll nutzen können wird schnell deutlich. Um ein optimales Pflanzenwachstum und schöne, kräftige Pflanzen im Aquascape garantieren zu können, sollten die Bedingungen im Biotop der Pflanze optimal sein. Da CO2 für die Pflanze ein wichtiger Energielieferant ist, sollte demnach auch für eine passende Zufuhr dieses Stoffes gesorgt sein. In ein Aquarium ohne externe CO2-Zufuhr gelangt er nur durch den Verbrauch von Sauerstoff durch Fische oder Wirbeltiere und in sehr geringen Mengen auch durch den Sauerstoffverbrauch der Pflanze selbst. Doch diese geringen Mengen können nur ausreichen, wenn eine extrem geringe Pflanzenmasse im Aquarium vorhanden ist, was im Aquascaping nur in den allerseltensten Fällen vorkommt. Die Menge des zuzusetzenden CO2s hängt daher von der Pflanzenmasse ab. Je stärker das Aquascape bepflanzt ist, desto mehr CO2 sollte gedüngt werden, um den Idealwert von 20 bis 30 mg/l zu erreichen. Zusätzlich sollte immer beachtet werden, dass Wasser mit einer hohen Karbonathärte CO2 schlechter aufnimmt als weiches Wasser, demnach wird bei hartem Wasser eine größere Menge benötigt. Zur Kontrolle gibt es mehrere simple Methoden, die im weiteren Verlauf des Artikels noch genauer erklärt werden. Allerdings bleibt die Frage, wie eine passende CO2-Zufuhr gewährleistet werden kann. Dafür gibt es verschiedene Herangehensweisen.

 


CO2-Anlagen

Die klassische CO2-Mehrweg-Anlage
Die geläufigste, aber auch kostspieligste Variante ist die CO2-Mehrweg-Anlage mit Nachtabschaltung. Einmal installiert braucht sie nur einen geringen Wartungsaufwand, geringe laufende Kosten und garantiert eine hohe Zuverlässigkeit bei der gleichmäßigen Versorgung der Pflanzen mit CO2.
Eine typische dieser Anlagen, die man bequem im Set kaufen kann (z.B. Dennerle CO2 Pflanzen Dünge-Set Mehrweg 160/300/600), enthält


• eine Mehrweg-CO2-Gasflasche mit Standfuß
einen Druckminderer
• eine Rücklaufsicherung
• einen passenden CO2-Schlauch
• einen Reaktor oder Diffusor und gegebenenfalls
• einen CO2-Langzeittest
• einen Blasenzähler
• ein Magnetventil zur Nachtabschaltung.


Alle diese Produkte kann man bei Bedarf auch persönlich für das eigene Becken individuell zusammenstellen.

 

 

Funktionsweise der Anlage

Eine CO2-Gasflasche, die in Größen von 500 Gramm bis 2 Kilogramm erhältlich ist, steht üblicherweise unter etwa 50-70 bar Druck, was dem 25- bis 35-fachen Druck eines Autoreifens entspricht. Der Druckminderer regelt diesen hohen Druck auf einen Arbeitsdruck von 1-2 bar herunter, wodurch eine Nutzung des CO2s überhaupt erst möglich wird. Essenziell für eine sichere Nutzung von CO2 im Aquarium ist auch eine Rücklaufsicherung, die verhindert, dass Wasser vom Aquarium zurück in die Gasflasche läuft und schwere Schäden anrichtet. Über einen speziellen CO2- Schlauch kann das Gas dann sicher in einen Diffusor oder Reaktor (z.B. Glas- oder Keramikdiffusoren, Flipper) geleitet und durch diesen im Wasser aufgelöst werden. Neben diesen Basiskomponenten beinhalten viele Anlagen außerdem einen Blasenzähler, durch den die ins Aquarium geleitete CO2- Menge kontrolliert werden kann, indem die Anzahl der Blasen pro Minute gezählt wird. Hierbei muss allerdings darauf geachtet werden, dass die Größe der Blasen sehr variieren kann und keine sichere Kontrolle gewährleistet ist. Daher sollte die Konzentration des CO2s regelmäßig überprüft werden. Hierzu eignen sich besonders CO2-Langzeittests. Alternativen dazu bieten regelmäßige Einwegtests, die in vielen Wassertest-Sets enthalten sind oder auch separat erhältlich sind, oder pH-Controller, die sehr bequem die Zufuhr und Nachtabschaltung regeln. Wer seine Anlage nicht manuell jeden Tag nach erlöschen des Lichts abschalten und am nächsten Morgen wieder regeln möchte, sollte ein Magnetventil zur Nachtabschaltung zwischenschalten, dass mit derselben Zeitschaltuhr wie das Licht verbunden sein sollte. Wer all diese Komponenten einmal angeschafft hat kann sich zurücklehnen und muss neben dem Wechseln und Auffüllen der Mehrwegflasche und dem gelegentlichen Reinigen des Diffusors oder Reaktors der Anlage keine weitere Aufmerksamkeit schenken.

 

Die Einweg / Mehrweganlage

Die CO2-Einweganlage unterscheidet sich zur Mehrweganlage lediglich durch die genutzte Gasflasche. Während bei einerMehrweganlage die leere Flasche beim Fachhandel oder Baumarkt wieder aufgefüllt werden kann,muss die Einwegflasche wie der Name schon sagt nach Verbrauch entsorgt und nachgekauft werden.

Einwegflaschen sind in der Anschaffung günstiger, wer sein Aquascape jedoch über einen längeren
Zeitraum mit CO2 versorgen will ist mit Mehrwegflaschen auf Dauer besser versorgt. Einwegflaschen
eignen sich gut als Reserve oder Kurzzeitalternative.

 


Die Alternative Bio-CO2

Da die klassischen Varianten oft ziemlich kostspielig sind suchen viele nach preiswerten Alternativen. Bio-CO2 gibt es in verschiedenen Variationen entweder zum Kauf erhältlich z.B. die JBL ProFlora bio80 oder zum Eigenbau.

In diesem Video erfahrt ihr den einfachen Aufbau einer Bio-CO2-Anlage von Aquascaper Sascha Hoyer.

Dazu benötigt ihr

eine PET-Flasche
Zucker
Trockenhefe
etwas warmes Wasser (ca. Hälfte der Flasche)
eine Dosierkappe
einen CO2-Schlauch
einen Diffusor.


Bei dieser einfachen Variante fügt ihr die Zutaten in die Flasche, schüttelt und lasst sie etwas stehen,
bis der chemische Prozess anfängt, bei dem der Zucker durch die Hefepilze zu CO2 und Wasser gegärt
wird. Danach kann das entstandene CO2 wie gewohnt über einen CO2-Schlauch und einen Diffusor ins
Wasser geleitet werden. Jedoch sollte bei dieser Methode beachtet werden, dass ein Hefepilz nicht
so zuverlässig ist wie abgefülltes CO2 und daher die Menge des ins Aquarium abgegebene CO2s nicht
kontrolliert werden kann. Außerdem muss man beim Ansetzen einer selbstgemachten Anlage sehr
vorsichtig sein, um zum Beispiel das Überlaufen der Flasche oder sogar ein Explodieren durch
übermäßige Gasentwicklung zu verhindern.

 


Fazit zum CO2 im Aquascape

Wer wert legt auf ein gutes Pflanzenwachstum und eine entsprechende Düngung sowie Lichtzufuhr
für die Pflanzen bereitstellt, sollte bei CO2 definitiv nicht Halt machen. Bei der Wahl der Anlage kann
bei kleinem Budget eine Bio-CO2-Anlage helfen, diese kann allerdings nur sehr beschränkt kontrolliert
werden und bei einem hochwertigen Aquascape geht kaum ein Weg an einer Mehrweganlage vorbei.
Die zusätzlichen Kosten spiegeln sich später im Gesamtbild des Aquascapes wider und die laufenden
Kosten der Anlage sind sehr gering (ca. 10€ pro Füllung, ca. 1 Füllung pro 1-3 Monate, je nach
Dosierung, Größe der Flasche und Größe des Beckens). Abschließend ist dennoch zu sagen, dass es
sich hierbei lediglich um eine Empfehlung handelt und die endgültige Entscheidung immer vom
Scape und den Ansprüchen sowie Erwartungen an dieses abhängig zu machen sind.

 

(Autorin Alina Tügel)

(Foto Marian Sterian)

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