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Die Substrathöhe im Aquascape - Faulstellen vermeiden

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Inhaltsverzeichnis

 

Zweck des Soil-Bodengrundes im Aquascaping

Der dunkle Soil-Bodengrund spielt im Aquascape eine wichtige Rolle - seine nahezu schwarze Farbe gibt dem Aquascape nicht nur einen ruhigen Untergrund, hier wachsen auch die Pflanzen. Der Bodengrund liefert den Aquarienpflanzen neben ausreichend Halt für die Wurzeln auch wichtige Nährstoffe. Außerdem schafft das Substrat ein Milieu, in dem die Wurzeln der Wasserpflanzen sich möglichst gut entwickeln können. Aquariensoil für Pflanzen ist meist vorgedüngt und versorgt die "Blumen" im Aquarium mit allem, was sie brauchen. Soil senkt zudem den pH-Wert auf ein für Pflanzenwurzeln sehr günstiges leicht saures Milieu und bringt durch seine lockere Struktur das Bodenleben in Schwung.

Soil wird aus natürlichen Erden bei niedrigen Temperaturen gebrannt und enthält einen guten Anteil der besonders nährstoffreichen Schwarzen Erde. Die Soil-Kügelchen sind dabei nicht besonders stabil, man kann sie mit wenig Mühe zwischen den Fingern zerdrücken.

Perspektive schaffen durch Soil

Lässt man den Bodengrund im Aquascape nach hinten ansteigen, hat man zum einen eine größere Fläche zum Bepflanzen, zum anderen ergibt sich hierdurch eine tolle perspektivische Wirkung, die dem Layout im Scape einen eindrucksvollen Horizont verschafft und das Arrangement von Pflanzen und Hardscape viel tiefer und räumlicher wirken lässt.

Für eine stärkere räumliche Wirkung wird der Soil im hinteren Bereich des Aquascapes deutlich höher aufgeschüttet als im Vordergrund, sodass sich ein gut erkennbarer Anstieg ergibt. Der Höhenunterschied kann für eine besonders gute räumliche Wirkung in nach hinten sehr breiten Aquarien gut und gerne 10-20 cm betragen.

Was passiert im Substrat in einem Aquascape?

Das Ökosystem im Aquarium basiert auf dem sogenannten Stickstoffkreislauf. Hier bauen Bakterien organische Schadstoffe ab und wandeln für Garnelen und Fische teilweise gefährliche Substanzen in harmlosere Stoffe um, von denen die Aquarienpflanzen im Scape profitieren, weil sie für die Wasserpflanzen wichtige Nährstoffe für gutes und gesundes Wachstum darstellen. Was hat der Stickstoffkreislauf mit dem Soil zu tun? Die Bakterien sitzen auf allen Oberflächen im Aquarium, und gerade die lockeren Soilkörnchen bilden einen exzellenten Untergrund für die nützlichen kleinen Helferlein im Aquarium.

Hier schließen Bakterien Nährstoffe für die Pflanzenwurzeln auf, und die Wurzeln der Pflanzen interagieren mit den Mikroben. Für diesen Prozess braucht es allerdings eine Menge Sauerstoff, das heißt, er findet nur in Zonen im Aquarium statt, wo ständig sauerstoffreiches Wasser hingelangen kann. Im Bodengrund betrifft dies nur die oberen zwei bis fünf Zentimeter, je nach der Korngröße des Aquariensubstrates.

Was passiert tiefer im Bodengrund?

Dort, wo das sauerstoffreiche Wasser nicht hingelangen kann, gibt es für die auch Filterbakterien genannten Schadstoffe abbauenden Mikroben nicht genügen Sauerstoff, deshalb dringen sie in diese Zonen nicht vor. Hier haben wir zum einen die sogenannten fakultativen Anaerobier, die in der Lage sind, die Sauerstoffatome aus Nitrat (NO3) herauszulösen. Im Zuge dieses Stoffwechselvorgangs produzieren diese Bakterien gasförmigen Stickstoff (N2), den man im Soilboden manchmal in Form von kleinen Gasblasen sehen kann. Stochert man mit einem Schaschlikstäbchen oder einem Zahnstocher im Bodengrund, steigen kleine Gasbläschen nach oben - harmloser gasförmiger Stickstoff. Er ist geruchlos.

Faulstellen und Schwefelwasserstoff!

Noch tiefer im Bodengrund leben die strikten Anaerobier, Fäulnisbakterien, die von Sauerstoff abgetötet werden. Diese Fäulnisbakterien produzieren im Zuge ihres Stoffwechsels giftigen gasförmigen Schwefelwasserstoff, der sich im Wasser löst und in höheren Konzentrationen Garnelen und sogar Fische töten kann. Auch hier steigen Gasbläschen auf, wenn man im Bodengrund stochert, diese Bläschen stinken jedoch intensiv nach fauligen Eiern, wenn sie an der Wasseroberfläche zerplatzen.

Diese Faulstellen im Bodengrund entstehen gerne dort, wo Fischfutter oder Garnelenfutter in den Boden sickert oder sich sonst organische Reste ansammeln, zum Beispiel unter Wurzeln. Faulstellen im Bodengrund erkennt man anhand der schwarzen Verfärbungen und natürlich an ihrem typischen Geruch nach faulen Eiern.

Faulender Bodengrund ist eine der Haupt-Todesursachen in Garnelenaquarien und Aquascapes mit Garnelen, in denen zu viel gefüttert wird oder in denen der Bodengrund nicht regelmäßig abgesaugt wird.

Besonders gefährlich sind verdichtete Bodengrundzonen, zum Beispiel unter schweren Wurzeln oder unter Steinen. Hier entstehen besonders schnell sauerstoffarme Stellen, in denen sich die Fäulnisbakterien wohl fühlen.

Faulstellen im Bodengrund im Aquascape vermeiden

Nun stecken wir also in einem Dilemma - zum einen möchten wir eine schöne perspektivische Wirkung in unserem Layout, für die man den Soil entsprechend hoch aufschichten müsste, andererseits wollen wir aber auch kein Scape, das nach faulen Eiern stinkt und in dem der tierische Besatz zu Schaden kommt. Was tun?

Futterschalen

Zum einen kann man zur gezielten Fütterung der Garnelen auf eine Futterschale aus Glas oder gebranntem Ton zurückgreifen, die gegebenenfalls für das Final Shot-Endfoto herausgenommen wird oder die so ins Layout integriert wird, dass sie von vorne nicht auffällt. Das Futter wird durch ein langes Futterrohr direkt in der Schale platziert. Durch die Fütterung in der Schale verhinderst du, dass sich Futterpartikel selbstständig machen und im Substrat versickern. Ohne Futter nehmen auch die Fäulnisbakterien nicht überhand.

Hygiene und Verwerter

Auch eine gute Aquarienhygiene und ein regelmäßiges Absaugen des Bodengrundes im Scape (so es die Vordergrundpflanzen erlauben) können dazu beitragen, dass keine organischen Reste im Bodengrund zu faulen beginnen. Besonders wichtig ist das Mulmen um das Hardscape herum - unter Wurzeln und Steinen bilden sich besonders oft verdichtete Bodenstellen, in denen es zu Fäulnis kommt - zu erkennen daran, dass sich die Unterseite der Wurzeln und Steine schwarz verfärbt. Ein Mulmsauger gut hier gute Dienste.

Turmdeckelschnecken tun ebenfalls einen guten Dienst im Aquarium, weil sie durch ihre buddelnde Lebensweise den Boden lockern und dadurch vor der Verdichtung schützen und weil sie verwertbare Abfälle im Boden einfach auffressen - allerdings stoßen auch sie an ihre Grenzen, wenn dein Scape dicht mit Bodendeckern bepflanzt ist. Dann kann es sogar passieren, dass die feinen Würzelchen durch die wühlenden Schnecken aus dem Bodengrund gehoben werden und dass deshalb die Bodendeckerpflanzen aufschwimmen.

Bodenfluter oder Bodenheizung

Verwendet man einen Bodenfluter beziehungsweise eine Bodenheizung im Aquascape, wird vor der Einrichtung des Aquariums ein Heizkabel spiralförmig auf der Glasscheibe angebracht. Mit diesem Heizkabel im Boden wird das Wasser im Bodengrund ganz leicht erwärmt - wichtig: ein Bodenfluter ersetzt keine Aquarienheizung! Weil warmes Wasser nach oben steigt, ergibt sich durch den Bodenfluter eine leichte Aufwärtsströmung im Boden, sodass immer neues sauerstoffreicheres Wasser nachgezogen wird. Auch dadurch lassen sich Faulstellen im Boden des Aquariums vermeiden. Ein Bodenfluter funktioniert allerdings leider nicht bei sehr hohem Substrat - hier bleibt der Effekt buchstäblich "stecken".

Lava als Grund-Substrat zum Aufbau eines perspektivischen Scapes

Wer seinen Boden besonders hoch aufschütten möchte, hat vielleicht auch schon die Erfahrung gemacht, dass Soil gar nicht so gut hält. Die Soilkörnchen sind ziemlich glatt und rutschen unmerklich nach unten. Einen Anstieg im Substrat auf Dauer zu erhalten, ist bei der Verwendung von reinem Soil wirklich schwierig - dazu kommt, das Soil nicht gerade das günstigste Aquariensubstrat aller Zeiten ist!

Besser ist es, einem sehr perspektivischen Scape einen Unterbau aus feinkörniger Lava zu verpassen. Die stabilen Lavasteinchen verdichten sich nicht, und eine gewisse Wasserzirkulation kann so deutlich einfacher stattfinden als im Soil. Sie sind aber nicht so grob, dass sich größere Mengen von organischen Resten zwischen ihnen ansammeln könnten.

Feinkörniges Lavagranulat bietet zudem größeren Pflanzen wie Echinodorus oder anderen tiefer wurzelnden Wasserpflanzen einen sehr sicheren Halt und einen stabilen Anker für ihre Wurzeln. Außerdem enthält Lava von Natur aus wertvollen Pflanzennährstoffe, die die Steinchen nach und nach frei geben und die dann auch den Pflanzen zugute kommen.

Der Bodengrundaufbau aus Lava ist auch noch günstiger als Soil und spart beim Scapen bares Geld. Die Lavaschicht wird mit einer 2-5 cm hohen Soilschicht abgedeckt, sodass sie von vorne nicht mehr zu sehen ist. So steht einem wunderschönen perspektivisch aufgebauten Scape nichts mehr im Wege - und du kannst mit einem Unterbau aus Lava dein Kunstwerk sogar über längere Zeit stehen lassen, ohne deinen Besatz zu gefährden.

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