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Aktiver Soil für Pflanzenaquarien und Aquascapes

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Aus dem Aquascaping und auch aus der Garnelenzucht ist er fast nicht mehr wegzudenken: Soil ist ein bei Niedrigtemperaturen doppelt gebrannter natürlicher Bodengrund für Süßwasseraquarien, ein sogenannter aktiver Bodengrund, der die Wasserqualität beeinflussen kann und insbesondere die Karbonathärte absenkt.

Hier im Blog von Aquascape.de schauen wir uns in der Folge etwas genauer an, was hinter dem dunklen Wunder-Bodengrund steckt, wie Soil fürs Aquascaping produziert wird, was der aktive Bodengrund überhaupt kann und wo seine Grenzen sind.

Was sind die Vorteile von aktivem Soil im Aquarium?

Viele Ziergarnelen aus Südchina, beispielsweise die beliebte Bienengarnele (Caridina logemanni) und ihre zahlreichen Verwandten, mögen ebenso wie die meisten tropischen und subtropischen Wasserpflanzen fürs Aquarium gerne weiches und leicht saures Wasser. In unserem doch meist recht harten Leitungswasser kann es bei diesen Tieren und Pflanzen zu Problemen kommen. Die Verwendung von aktivem Soil im Aquarium hat die Garnelenhaltung und auch die Pflanzenaquaristik revolutioniert.

Was ist "Soil" eigentlich?

Die Bezeichnung "Soil" kommt aus dem Englischen und bedeutet schlicht "Erde" oder "Boden". Beim Aquariensoil handelt es sich allerdings nicht einfach um ordinären, im Garten zusammengekratzten Bodengrund, sondern um eine sorgfältig austarierte Mischung verschiedener Erden, die gezielt zusammengestellt, gemischt und bei niedrigen Temperaturen gebrannt werden. Nur so können sie ihre ganz besondere Wirkung im Aquarium entfalten.

Es gibt zwei Typen von Soil: einmal Soil für Pflanzenaquarien, auch Pflanzensoil genannt, der in der Regel vorgedüngt ist, und einmal den nicht aufgedüngten Soil für Garnelenaquarien oder Garnelensoil, auch Shrimpsoil genannt.

Pflanzensoil gibt vor allem am Anfang sehr viele Nährstoffe ab, die teils auch die Algenbildung im Aquarium begünstigen können. Viele Hersteller von Pflanzensoil wie zum Beispiel ADA Amazonia empfehlen deshalb große Wasserwechsel während der Einfahrphase des Aquascapes, um diese Nährstoffspitzen etwas zu kappen und Algenwuchs zu vermeiden.

Beide Soiltypen - Pflanzensoil und Garnelensoil - haben gemeinsam, dass sie die Karbonathärte senken, den pH-Wert des Aquarienwassers zwischen 5,5 und 6,5 einstellen und die Wasserqualität durch aktive Nährstoffaufnahme und Nährstoffabgabe stabilisieren können.

Woraus wird Soil gemacht?

Der Mutterboden, der für die Soilproduktion fürs Aquarium verwendet wird, ist überwiegend vulkanischen Ursprungs. Diese Erden sind extrem fruchtbar und sehr reich an Mineralstoffen. Meist wird hellere, mineralstoffreiche Erde mit der dunkleren Schwarzen Erde oder "Black Soil" vermischt. So entsteht die schöne dunkle Farbe, auf der bunte Garnelen und grüne und rote Pflanzen im Aquarium besonders gut zur Geltung kommen.

Bei der Soilproduktion werden nach dem Vermischen die ganz groben Brocken ausgesiebt, dann wird der Bodengrund zum Brennen vorbereitet.

Der richtige Feuchtigkeitsgrad ist für die spätere Qualität des Aquariensoils entscheidend. In speziellen Brennöfen werden die runden Soilkörner hergestellt. Dabei werden die Körnchen zwei Mal bei eher niedrigen Temperaturen gebrannt, damit die Körnchen etwas härter und stabiler werden.

Dennoch handelt es sich bei Soil um ein relativ weiches Produkt, das von der Härte nicht mit bei hohen Temperaturen gebranntem Tongranulat, mit Sand oder Kies vergleichbar ist!

Nach dem Abkühlen werden die verschiedenen Soil-Körnungen durch Absieben mit großen Sieben getrennt. Nach einer kurzen Trockenzeit werden die immer noch leicht feuchten Körnchen dann verpackt und können auf die Reise gehen.

Vorteile von Soil im Aquascape und Aquarium

Dank der relativ großen rund geformten Körnchen wird Soilboden im Aquarium sehr gut durchströmt. So werden die Wurzeln der Aquarienpflanzen optimal mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Faulstellen und anaeroben Prozessen im Bodengrund wird durch diese Durchströmung effektiv vorgebeugt, Gammel und gefährliche Faulgase können sich im Soilböden sehr viel schlechter ausbilden.

Die relativ weiche und poröse Beschaffenheit der Oberfläche der Soil-Körnchen ermöglicht es auch Pflanzen mit sehr feinen Wurzeln wie Kuba-Zwergperlenkraut, besser Fuß zu fassen und sicher einzuwurzeln.

Ein weiterer riesengroßer Vorteil von Soil ist, dass das Substrat die Wasserwerte stabilisiert. Aquariensoil wirkt wie ein Ionentauscher, der Kalziumionen aus dem Wasser zieht und es so weicher macht.

Die fehlende Säurebindungskapazität (auch Karbonathärte genannt) ist in Aquarien mit Soil dennoch kein Problem: Die in diesem natürlichen Bodengrund enthaltenen Huminstoffe stabilisieren den pH-Wert in dem für viele Garnelen und Wasserpflanzen günstigen Bereich von 5,5 bis 6,5.

Ist Soil unendlich im Aquarium aktiv?

Die Aufnahmefähigkeit für Karbonate von aktivem Soil ist leider begrenzt — aufhärtendes Gestein im Aquarium kann beispielsweise dazu führen, dass der Soil schnell erschöpft ist und nicht mehr arbeitet.

Verwendest du zur Erstbefüllung und zum Wasserwechsel immer mittelhartes bis hartes Leitungswasser, ist der Soil im Aquascape ebenfalls schnell erschöpft und wirkt dann nicht mehr senkend auf die Wasserhärte.

Außerdem schwankt in diesen Fällen die Wasserhärte um den Wasserwechsel herum sehr stark von weich bis hart, was insbesondere die empfindlichen Bienengarnelen und andere Caridina-Arten aus Weichwasser überhaupt nicht mögen.

Dieser Stress führt bei den empfindlichen Zwerggarnelen und auch bei empfindlicheren Fischen schnell zu Krankheiten, bei Garnelen auch Häutungsproblemen.

Daher solltest du vor allem in Garnelenaquarien für Weichwassergarnelen, die du mit aktivem Bodengrund eingerichtet hast, auch mit angepasstem, weichem Wasser arbeiten.

Als Faustregel wird empfohlen, aktiven Soil auszutauschen, wenn weniger Garnelennachwuchs durchkommt, wenn der pH-Wert ansteigt oder wenn messbar Karbonathärte nachgewiesen werden kann - oder aber nach spätestens zwei Jahren, einfach um auf der sicheren Seite zu sein.

Das Wechselwasser an das Weichwasser im Aquarium anpassen

Ist dein Leitungswasser zu hart, bietet sich Osmosewasser in Verbindung mit einem entsprechenden Mineralsalz zur Aufhärtung des Wechselwassers fürs Garnelenaquarium an.

Für welche Aquarien eignet sich Soil nicht?

Der pH-Bereich von 5,5 bis 6,5, der vom aktiven Aquariensoil eingestellt wird, zeigt uns direkt, für welche Aquarien beziehungsweise Aquarienbewohner sich aktive Soils in keinem Fall eignen:

  • Hartwasserfische wie afrikanische Buntbarsche / Cichliden
  • Flusskrebse
  • Garnelen aus hartem Wasser und speziellem Wasser wie bunte Sulawesigarnelen
  • und Pflanzen aus Biotopen mit hartem Wasser

Diese Aquarientiere und Aquarienpflanzen dürfen nicht in Aquarien mit aktiven Soil-Bodengrund gehalten werden. Sie können hier ernste Probleme bekommen!

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