Optisch im edlen und schlichten Weiß gehalten, besteht der Twinstar aus einer computergestützten Steuereinheit, einer Elektrode, sowie der dazugehörigen Saugnäpfe und der Verkabelung. Im Aquarium fällt er daher nicht mehr auf als andere verbaute Technik.
Die Elektrode wird mit Saugnäpfen an einer inneren Aquarienscheibe angebracht und mit einem Kabel mit der Steuereinheit, die sich außerhalb des Aquariums befindet, verbunden. Hilfreich ist hierbei auch der Aquacradle, eine Hängevorrichtung für die Steuereinheit, die einfach hinein geklickt wird, damit diese an Ort und Stelle bleibt und ein Hängenbleiben von außen verhindert.
Wirkweise und Funktion
Twinstar macht sich das Prinzip der Elektrolyse im Süßwasser zu Nutze. Dabei wird Strom durch das feine Metallgitter der Elektrode geleitet, wodurch ein OH-Radikal (Hydroxil) entsteht, das wiederum eine Redoxreaktion erzwingt. Dieses Molekül besteht sowohl aus einem Wasserstoff-, als auch einem Sauerstoffatom und besitzt als Radikal ein einziges unpaariges Elektron, wodurch es äußerst reaktiv wirkt, da es durch den Twinstar aufgespalten wird. Im Aquarium wird dies durch eine Art kleinere Nebelwolke sichtbar, die der Twinstar ausstößt. Diese Wolke wirkt destruktiv auf die äußeren Zellwände von Algen-, Pilz- und Schimmelsporen, aber auch Bakterien, die sich in unmittelbarer Nähe des Reaktors befinden. Diese werden somit in ihrer Entwicklung gehemmt, sodass sie gar nicht erst zum Problem werden. Daher wirkt der „sterilisierende Effekt“ des Twinstar hauptsächlich auf im Wasser frei bewegliche Keime, Pilze und Sporen, weniger aber auf bereits bestehende Algenprobleme.
Nicht nur das Aquarienwasser wird durch Abtöten der Algensporen glasklar. Weitere Effekte sind ein beschleunigter Stickstoffkreislauf und damit verbundenem verbesserten Pflanzenwuchs, sowie einer Erhöhung des Sauerstoffanteils im Wasser. Das erhöhte Redoxpotential bewirkt zudem ein besseres Wohlbefinden bei allen Aquarienbewohnern, da auch krankmachende Erreger unterdrückt werden.
Hinweis: Trotz funktioneller Ähnlichkeiten zu Ozonisatoren, die häufig in der Aquaristik eingesetzt werden, wird beim Twinstar aber kein Ozon hergestellt oder ans Wasser abgegeben. Das Hydroxyl-Radikal bewirkt lediglich durch direkten Kontakt eine unmittelbare Eliminierung der jeweiligen Sporen oder Zellen. Aquarienbewohner oder sessile denitrifizierende Mikroorgansimen werden dabei aber nicht beeinträchtigt.
Die Steuereinheit des Twinstar bedient sich eines komplexen voreingestellten und unregelmäßigen Algorhythmus und schaltet sich selbsttätig in Intervallen ein- und aus, bei Erstbetrieb in etwas geringeren Abständen. Dadurch dauert der Ausstoß des freigesetzten radikalen Hydroxy nur wenige Sekunden. Im Standby-Betrieb verbraucht der Twinstar daher nur in etwa 1 Watt, während der kurzen aktiven Momente ungefähr 15 Watt, weswegen er auch im Dauerbetrieb doch recht energiearm ist.
Modelle im Überblick
Je nach Twinstar Modell werden unterschiedliche Präventionsbereiche (Algen, Fischkrankheiten, Garnelenkrankheiten) und Aquariengrößen angesteuert.
Zur Algenprävention eignen sich daher die Modelle:
M3 für 20-50 Liter Aquarien
M5 für 20-120 Liter Aquarien
Nano für 50-200 Liter Aquarien
Nano+ für 50-250 Liter Aquarien
Für die Prävention von Fischkrankheiten eigenen sich diese:
S3 für 20-50 Liter Aquarien
S5 für 20-120 Liter Aquarien
Yotta für 50-200 Liter Aquarien
Yotta+ für 50-430 Liter Aquarien
Garnelen lassen sich mit diesen Modellen besonders gut pflegen:
Shrimp 30 für 20-50 Liter Aquarien
Shrimp 50 für 40-120 Liter Aquarien
Shrimp für 40-180 Liter Aquarien
Um eine Aquariengröße abzudecken, für die ein einzelner Twinstar nicht ausgelegt ist, können auch zwei oder mehr Twinstar aus derselben Serie miteinander kombiniert werden. Grundsätzlich sollte der Twinstar nur für das für ihn bestimmte Einsatzgebiet zur Anwendung kommen.
Algenprophylaxe
Aufgrund seiner destruktiven Wirkung auf Algensporen eignet sich der Twinstar besonders gut für neue Aquarien oder frisch aufgesetzte Aquascapes, um bevorstehenden Problemen von Anfang an professionell zu begegnen. Dabei wirkt er lediglich präventiv- bestehende Algenkolonien werden durch ihn nicht eliminiert, da deren Vermehrung unter anderem durch lokale Zellteilung stattfindet. Diese sollten auf andere Weise wie beispielweise Welse, Schnecken oder durch manuelle Reinigung entfernt werden.
Der Twinstar hat sich bewährt bei der Bekämpfung von Punktalgen, Fadenalgen, Haaralgen, Pelzalgen, Fusselalgen, Blaualgen und Staubalgen. Er kann hervorragend auch in Kombination mit Pflanzendüngern verwendet werden. Makronährstoffe werden dabei weder oxidiert noch ausgefällt.
Es gibt durchaus einige Algenarten, wie beispielsweise Kieselalgen und andere, die vom Twinstar trotzdem unbehelligt bleiben.
Krankheitsprophylaxe
Ob in der Pflanzenpflege, der Fischhaltung oder der Garnelenzucht: der Einsatz des Twinstar lohnt sich- auch in der Quarantäne- erst recht bei Wildfängen oder aber in der Garnelen-Hochzucht, die häufig sehr sensitiv auf veränderte Parameter reagiert. Vor allem japanische Züchter setzten bereits seit Jahren auf den Twinstar in ihren Garnelenbecken. Nützliche Mikroorganismen, die sich im Filter, im Bodengrund oder in Biofilmen befinden, werden aber übrigens nicht beeinträchtigt.
Durch seine Wirkweise verändert der Twinstar die Aquarienbiologie oder das Gleichgewicht des Aquariums nicht wesentlich. Durch das Unterdrücken von im Wasser frei befindlichen Schimmelsporen und Bakterien, die häufig die Grundursache für diverse Krankheitsbilder sind, wird jedoch das Wohlbefinden und die Vitalität der Tiere gesteigert.
Zusammen mit dem koreanischen Fischereiinstitut für Forschung und Entwicklung wurde der Sterilisationseffekt des Twinstar auf den Prüfstand gestellt. Vor allem hinsichtlich diverser Fischkrankheiten wurde er hinreichend optimiert. Dabei wurde die hemmende Wirkung vor allem bei Edwardiselle tarda (Edward Krankheit), dem Herpes Virus, Pseudomonas fluorescens, Columnaris (Maulschimmel) und Saprolegnia (Fischschimmel) geprüft.
Der Twinstar lässt sich erfolgreich anwenden bei den Pilzkrankheiten Lagenidium, Haliphtoros und Halocrusticidae, sowie der Weißpünktchenkrankheit (die allerdings einen bakteriellen Infekt darstellt).
Auch in Kombination mit Medikamenten kann der Twinstar eingesetzt werden, was ihn gerade in der Quarantäne sowie bei Importen so attraktiv macht.
Wartung der Elektrode
Die Elektrode des Twinstar sollte regelmäßig überprüft und gereinigt werden, damit diese kraftvoll arbeiten kann. Vor allem Kalkablagerungen sollten schonend entfernt werden. Da die feine Membrane recht empfindsam ist, lohnt sich der Einsatz des hauseigenen Cleaner von Twinstar, der mithilfe einer speziellen Lösung, in die die Membrane eingelegt wird, wirkt. Ein grobes Schrubben wäre tödlich für die Elektrode.
Ca. einmal im Jahr sollte die Elektrode aber ersetzt werden. Diese ist je nach Modell auch bei uns im Shop erhältlich. Vor allem durch abnehmende Leistung der Membrane trotz ordnungsgemäßer Wartung wird das Ersetzen angezeigt.
Sicherheit
Da der Twinstar mit elektrischem Strom unter Wasser funktioniert, sollte er vor Wasserwechseln oder sinkenden Wasserständen im Aquarium prophylaktisch ausgeschaltet werden, um die Funktion der Elektrode nicht zu beeinträchtigen.
Grundsätzlich ist es zu empfehlen, den Twinstar an der Steuereinheit auszuschalten, bevor man ins Aquarium greift. Prinzipiell erleidet man zwar keinen Schaden, wenn der Twinstar zeitgleich in Betrieb ist, jedoch kann er, gerade bei Kratzern oder empfindlicher Haut zu Irritationen führen.
Weil die unterschiedlichen Twinstar Modelle auf unterschiedliche Anwendungsbereiche ausgelegt sind, sollten diese daher nur ihrem Einsatzgebiet entsprechend und vor allem angepasst an die Literanzahl und das Einsatzgebiet des Aquariums betrieben werden. Es ist daher nicht zu empfehlen, eine größere Variante für ein Fischaquarium in einem Nano Aquarium mit Garnelen zu betreiben. Kombiniert werden sollten außerdem auch nur Modelle aus derselben Serie, beispielsweise bei Großaquarien, um den entsprechenden Effekt zu erzielen.