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Wie startet man ein Aquascape mit der Dry-Start-Methode?

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Inhaltsverzeichnis

 

Um die üblichen Probleme beim Einrichten eines Aquascapes zu umgehen, als da wären: Algen, auftreibende Wasserpflanzen, absterbendes Pflanzenlaub, dicke Bakterienfilme hier und da, aus dem Gleis geratende Wasserwerte, ... haben findige Aquascaper den Dry Start für sich entdeckt. Diese elegante Methode erschafft mit etwas Planung und Vorlauf ein Aquascape, das schon von Anfang an gut aussieht und die erste chaotische Zeit während der Einlaufphase nicht so krass durchläuft wie ein konventionell gestartetes Scape.

Auch Algen halten sich dank Dry Start eher in Grenzen.

Basics zur Dry Start Methode beim Aquascaping

Ein Dry Start heißt übersetzt einfach "trockener Start". Ganz trocken ist er aber natürlich nicht! Besonders bei Aquascapes mit vielen feinwurzeligen Bodendeckern und Moosen hat sich die Methode absolut bewährt.

Grade die kleinen, feinen kriechend wachsenden Aquarienpflanzen mit ihren kurzen, dünnen Wurzeln wachsen unter Wasser in Soil nicht wirklich gut an. Wenn man das Aquarium konventionell bepflanzt und dann direkt mit Wasser füllt, treiben die Vordergrundpflanzen oft wieder auf. Beschwert man sie mit einem Stein, kann der Bereich unter dem Stein absterben oder wird zumindest gelb. Hat man Garnelen oder am Boden lebende Fische im Aquascape, haben diese Pflanzen oft erst recht nicht den Hauch einer Chance, richtig festzuwachsen - sie werden durch die Bewegungen der Tiere ausgerupft und treiben auf, weil sie noch keinen richtigen Halt haben.

Auch Wassermoose sind im frischen Aquascape oft schwierig an Ort und Stelle zu halten. Die Moose besitzen überhaupt keine Wurzeln, sondern haben lediglich kurze Rhizoide - oder gar keine Halteorgane. Moose brauchen ebenfalls wirklich lang, bis sie festwachsen, und müssen daher erst einmal aufwändig aufgebunden oder angeklebt werden.

 

Foto @Sascha_Hoyer_Aqua_Artist

Basics zur Dry-Start-Methode beim Aquascaping

Die Dry Start Methode beruht auf der Tatsache, dass die allermeisten Aquarienpflanzen und Moose auch über Wasser wachsen können. Das Aquarium wird hier nicht direkt geflutet, sodass die Aquarienpflanzen und Moose eine reelle Chance haben, richtig einzuwurzeln und festzuwachsen.

Sehr viele Aquarienpflanzen sind eigentlich keine echten Wasserpflanzen, sondern Sumpfpflanzen, die über und unter Wasser leben können. In der Wasserpflanzengärtnerei werden sie über Wasser kultiviert - so wachsen sie schneller und werden viel kräftiger, man braucht weniger Licht und kann sie gezielter düngen. Daher sind fast alle konventionell gezogenen Aquarienpflanzen in ihrer Überwasserform, wenn man sie kauft. Auch Invitro-Pflanzen in ihren Bechern sind nicht in der Unterwasserform (auch wenn man das manchmal so liest) und müssten sich erst einmal umstellen, wenn sie in ein geflutetes Aquarium kämen.

Diese Umstellung auf ihre submerse Form ist für die Aquarienpflanzen ein enormer Stress. Grade die fein strukturierten Aquarienpflanzen für den Vordergrund, die in vielen Aquascapes zum Einsatz kommen, tun sich damit sehr schwer - sie müssen einwurzeln UND sich umstellen, oft ist das zu viel, und das Anwachsen verzögert sich noch mehr, wenn die Pflanze nicht sogar ganz eingeht. Beim Dry Start nutzt man es aus, dass die Aquarienpflanzen noch nicht in ihrer Unterwasserform wachsen.

Die Drystart Methode gibt den Bodendeckern und Moosen alle Zeit, die sie brauchen, um sich ordentlich zu verankern und festzuwachsen. Wenn das Aquarium dann schlussendlich aufgefüllt wird, sitzen sie bombenfest und bleiben, wo sie hingehören.

Bitte beachten

Wichtig: Nicht alle Aquarienpflanzen gehören zu den Sumpfpflanzen! Ein Dry Start funktioniert nicht bei echten Wasserpflanzen, die keine emerse Form annehmen! Sie sterben ab, wenn sie an der Luft sind. Zu diesen Pflanzen gehören Vallisnerien und das unter seinem wissenschaftlichen Namen Blyxa bekannte Fadenkraut. Auch echte Wassermoose wie Fissidens fontanus besitzen keine Landform und können daher nicht bei der Dry Start Methode eingesetzt werden.

Selbst wenn sie zu den Sumpfpflanzen gehören: Auch hoch gewachsene Stängelpflanzen, Aufsitzer wie Anubias und Bucephalandra, Aquarienfarne und Rosettenpflanzen wie Cryptocorynen und Echinodorus trocknen beim Dry Start gern einmal aus. Wenn sie in vitro gezüchtet wurden, sind sie aber in der Regel klein genug und welken nicht stark.

Richtig optimal eignet sich die Dry Start Methode für Aquascapes mit vielen Vordergrundpflanzen und Moosen. Optimal ist der Drystart beispielsweise in einem klassischen Iwagumi, das so gut wie ausschließlich mit Bodendeckern bestückt ist.

Wie richtet man ein Aquascape nach der Dry Start Methode ein?

Beim Dry Start legst du bei der Einrichtung deines Aquascapes wie bei einer konventionellen Einrichtung los: Zunächst baust du den Bodengrund aus Soil und - wenn gewünscht - aus Bodenzusätzen auf wie gewohnt. Auch der Aufbau des Hardscapes aus Steinen und Wurzelholz gestaltet sich ganz klassisch. Auch Moose werden schon aufgebunden oder aufgeklebt, wenn du es gerne klassisch hast. Falls du eine andere Methode versuchen möchtest, wartest du damit allerdings noch - wir erklären sie ein bisschen weiter unten.

Jetzt ändert sich aber etwas! Nun besprühst du den Soil und das Hardscape gründlich mit einem Blumensprüher, bis alles wirklich tropfnass ist. Damit erleichterst du den Aquarienpflanzen das Einwachsen.

Nun wird der Vordergrund bepflanzt - oder, wenn du ein Iwagumi gestaltest, das gesamte Scape. Dabei sprühst du alles immer wieder großzügig ein, damit dir die Pflanzen nicht austrocknen. Vor allem die Blattränder sind hier gefährdet.

Wenn du Moose etwas anders aufbringen möchtest, schneidest du sie im letzten Schritt in kleine Schnipsel von ca. 2-5 mm Länge und vermischst sie mit etwas Buttermilch. Diese Pampe trägst du auf gut feuchte Steine oder Wurzeln auf, die du bewachsen lassen möchtest. Diese Kulturmethode wird in der Bonsaizucht zum Begrünen der Erdoberfläche schon seit vielen Jahren angewendet und funktioniert auch im Aquascaping prima

Das Aquarium dicht verschließen

Nun würdest du bei einem Normalstart das Aquarium mit Wasser befüllen. Beim Dry Start kommt dieser Schritt jedoch viel, viel später dran. Stattdessen sprühst du vorsichtshalber nochmals alles ein und verschließt dann das Aquarium luftdicht. Am besten geht das mit Frischhaltefolie. So kann nichts austrocknen. Bitte auch, wenn das Becken einen Deckel hat! Dann kommt die Folie unter die Abdeckung. Dadurch erhöht sich die Luftfeuchtigkeit im Aquarium stark und die Vordergrundpflanzen welken nicht.

 Foto @Glaskastenkunst

Pflege eines Dry Start Aquascapes

Nun lässt du das Aquarium einfach stehen. Filter, Heizer und Co. brauchst du erstmal noch nicht, nur das Licht ist wichtig - ohne würden die Pflanzen nicht einwachsen. Die Beleuchtungszeit sollte 8-10 Stunden betragen. Am besten öffnest du die Abdeckung aus Frischhaltefolie einmal am Tag und lässt etwas Luftaustausch zu. Wenn die Geschichte dir zu trocken erscheint, sprühst du dann direkt nochmals mit deinem Blümensprüher Wasser auf dein Scape.

Das machst du etwa 4-6 Wochen lang. Eventuelle Schimmelstellen im Dry Start kannst du mit etwas Zimtwasser besprühen. Um Zimtwasser herzustellen, übergießt du eine kleingebröckelte Zimtstange mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt diese Mixtur 6 Minuten ziehen - Zimtstange absieben, Sud abkühlen lassen und lossprühen. Gegebenenfalls musst du das Sprühen ein paarmal wiederholen.

Foto @Sascha_Hoyer_Aqua_Artist

Das Befüllen des Aquascapes

Sind deine Bodendecker und Moose im Dry Start nach 4-6 Wochen gut angewachsen - du kannst vorsichtig an den Pflänzchen zupfen, um zu sehen, ob sie fest sitzen, aber wirklich nur ganz vorsichtig -, ist die Zeit gekommen, das Aquarium vollends zu füllen. Zuerst entfernst du die Frischhaltefolie und bepflanzt danach noch die anderen Bereiche - den Mittelgrund und Hintergrund. Stängelpflanzen, Vallisnerien, Blyxa, Wassermoose und Rosettenpflanzen werden nun eingepflanzt.

Dann bedeckst du den Boden des Aquascapes mit zerknülltem Zeitungspapier oder Küchentuch, Folie oder ähnlichem, um beim Wassereinfüllen den Bodengrund nicht aufzustören oder am Ende noch die Pflanzen wieder auszuschwemmen oder das Layout zu beschädigen.

Viel Spaß mit deinem professionell mit der Dry Start Methode eingerichteten Aquascape!

 

 

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