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Der Dark Start

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Inhaltsverzeichnis

 

In der Einlaufphase eines Aquascapes gibt es oft Probleme mit Algen, die fast unweigerlich kommen, weil es beim Start eines Aquariums immer wieder Nährstoffungleichgewichte gibt. Diese Nährstoffspitzen oder Nährstofflücken machen sich die Algen zunutze. Insgesamt wirkt deshalb ein Pflanzenaquarium in der Einfahrphase oft eher weniger spektakulär. Deshalb gibt es verschiedene Startmethoden für Pflanzenaquarien, die diese Probleme aushebeln und damit elegant umgehen. Eine davon ist der Dark Start, den wir heute vorstellen möchten.

Der Dark Start

Der Dark Start ist im Aquascaping noch nicht so weit verbreitet wie zum Beispiel der Dry Start. Diese Vorgehensweise beim Einrichten eines neuen Aquascapes eignet sich tatsächlich auch nicht für alle Aquarientypen, daher muss man etwas genauer wissen, wie man dabei vorgeht. Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern "dark" für "dunkel" und "start" für Einfahrphase zusammen - es geht also grob gesagt darum, ein Aquarium zunächst ohne Licht einzufahren.

Welche Aquarientypen eignen sich für einen Dark Start?

Die Methode des Dark Start eignet sich vor allem für ein Aquascape, in dem ein stark vorgedüngter Soil für Aquarienpflanzen verwendet wird. Meist gibt der Soil gerade in den ersten paar Wochen extrem viele der Nährstoffe ab, mit denen er gesättigt ist. Häufig kommt es daher im Aquascaping gerade in der Anfangsphase zu massiven Algenblüten, weil die frisch eingesetzten Wasserpflanzen mit der schieren Menge an Nährstoffen vollkommen überfordert sind.

Die Aquarienpflanzen befinden sich direkt nach dem Einsetzen noch für einige Zeit in der Umstellungsphase, weil sie sich auf die neuen Verhältnisse und die veränderte Umgebung einstellen müssen. Daher wachsen sie in dieser Zeit nicht gut und verbrauchen damit ausgerechnet in dieser Phase der massiven Düngerabgabe aus dem Soil besonders wenige Nährstoffe - ein sehr unglückliches, aber leider auch schlecht vermeidbares Zusammentreffen. Dadurch finden die Algen ihre Lücken und übernehmen das System. Und bis man diese Algen erst einmal wieder losbekommt ... kann es im Aquascape doch recht unschön aussehen.

In einem Aquarium mit Sand oder Kies macht ein Dark Start dagegen nicht wirklich Sinn, weil wir hier keine Nährstoffabgabe haben und damit auch eine deutlich geringere Algenentwicklung, der man zudem viel besser gegensteuern kann.

Grundlageninfos zum Dark Start

Ein Dark Start findet grundsätzlich ganz ohne Licht statt, die Beleuchtung über dem Aquarium bleibt also zunächst einmal über mehrere Tage oder sogar Wochen hinweg dunkel. Das Aquarium wird zu diesem Zweck erst einmal nicht mit Aquarienpflanzen bepflanzt, die ohne Licht ja schließlich eingehen würden. Hier ist ein wenig Geduld gefragt, sie zahlt sich aber im Endeffekt aus, weil das so entstehende Aquascape später deutlich weniger von Algen geplagt wird.

Durch einen Dark Start kannst du Probleme vermeiden, die in der Einfahrphase des Aquariums entstehen können, wenn der aktive Soil eine zu intensive Ionentausch-Aktivität entwickelt: Dadurch kann der Boden anfangs an manchen Stellen übersäuern, was die Pflanzen im Aquascape zum Absterben bringen würde. Diese Aktivität verringert sich mit der Zeit etwas, daher sind später diese negativen Folgen eines zu aktiven Soils für die Pflanzen nicht mehr zu erwarten.

Der beim Dark Start immer mitlaufende Filter wälzt das Wasser um, und die Filterbakterien, die sich bilden, verstoffwechseln die ausgeschwemmten Nährstoffe aus dem Soil, vor allem Ammonium. So baut sich direkt eine Bakterienflora im Filter auf, die später sehr nützlich ist. Nun kann sich der Stickstoffkreislauf in Ruhe entfalten, ohne dass die verschiedenen, natürlich auftretenden Peaks (der Ammoniumpeak, der Nitritpeak) deinen Besatz im Aquarium in irgendeiner Weise gefährden würden.

Das Aquarium für einen Dark Start einrichten

Butter bei die Fische: Wie läuft ein Dark Start also dann genau ab? Zuerst richtet du dein Aquascape ganz normal mit dem dafür vorgesehenen Bodengrund ein. Wenn du einen Unterbau aus Lavagranulat einbringen möchtest, ist dies dein erster Schritt. Dann folgt der aufgedüngte Pflanzensoil, und wenn du mit Bodengrundzusätzen arbeiten möchtest, auch die - bitte befolge hier für die richtige Reihenfolge die Hinweise des Herstellers.

Dann baust du dein Hardscape aus Wurzeln und Steinen auf und schüttest gegebenenfalls noch etwas Soil nach. Zum Schluss kommt eine Deckschicht aus feinerem Powder Soil, falls du dir eine verfeinerte Optik wünschst oder besonders feine Vordergrundpflanzen planst, die in gröberem Soil etwas Schwierigkeiten mit dem Einwurzeln haben.

Danach lässt du das Wasser ein. Am besten gehst du dabei so vorsichtig vor, dass der Bodengrund beim Einfüllen nicht aufgewirbelt wird. Leg zerknülltes Zeitungspapier oder Zewa auf den Boden, oder gib einen kleinen Teller ins Aquascape, auf den du das Wasser gießen kannst.

Dann wird die Technik in Form von Heizer und Filter angeschlossen, das Licht bleibt aber vorerst noch aus.

Bitte beachte: Das Aquarium bleibt noch ohne Pflanzen, und es wird natürlich auch nicht mit Tieren besetzt! Du brauchst noch keinen Dünger zuzugeben, und auch die CO2-Anlage wird noch nicht angeschlossen.

Wichtig ist, dass absolut kein Licht im Aquarium ankommt, das die Algen für sich nutzen könnten. Wenn dein Aquascape so steht, dass die Sonne hineinfallen kann oder wenn es in einem Raum mit starkem künstlichen Licht steht und so indirekt Licht über deine Zimmerbeleuchtung erhalten würde, solltest du die Scheiben des Aquariums mit Zeitungspapier oder Karton abdunkeln. Das Licht würde wieder nur die Algen unterstützen, sodass du doch noch eine - wenn auch schwächere - Algenplage bekommen würdest.

Wenn du während der Dark-Start-Phase Wasser wechselst, beschleunigst du die Einfahrzeit. Damit entfernst du die ärgsten Nährstoffspitzen aus dem Aquarium.

Wann geht's mit der Bepflanzung weiter?

Wenn im Aquarienwasser nach einem ersten (teilweise starken) Anstieg irgendwann weder Ammonium (NH4) noch Nitrit (NO2) mehr nachweisbar sind, ist die Dark Start Phase abgeschlossen. Nun wird das Aquascape ganz normal bepflanzt. Weil der Filter bereits eingefahren ist, kann das Aquarium dann auch recht zügig mit Tieren besetzt werden - hier solltest du aber bitte sicherheitshalber immer noch den Nitritwert im Auge behalten und gegebenenfalls durch einen großen Wasserwechsel eingreifen.

Du solltest in jedem Fall rund 4 Wochen für die Startphase deines Dark Start Aquascapes einplanen.

So machst du nach Abschluss der Dark Start Phase weiter

Wenn die Wasserwerte stimmen, lässt du das Wasser aus dem Dark Start Becken ab, bis nur noch der Bodengrund mit Aquarienwasser bedeckt ist. Nun wird das Aquarium wie gehabt bepflanzt. Verwendest du extrem viele Moose für dein Layout oder sehr viele Bodendecker, kannst du sogar noch einen sogenannten Dry Start an deinen Dark Start dranhängen. Allerdings würden dabei die bereits während des Dark Start gebildeten Filterbakterien wieder absterben, das Aquascape müsste im Anschluss also nochmals einfahren.

Wenn du dein Aquascape nach dem Bepflanzen endgültig befüllst, gehst du wieder wie oben beschrieben vor und verwendest Zewa, Zeitungspapier oder einen Teller, um zu verhindern, dass der Bodengrund aufgewirbelt oder die Pflanzen ausgerissen werden.

Dann schaltest du deine Aquarienbeleuchtung ein (endlich!!!), schließt die CO2-Düngung an und kannst nun dein Aquascape genießen.

In der Umstellungsphase der Pflanzen kann auch nach dem Dark Start die eine oder andere Alge auftauchen, jedoch treten keine extremen Nährstoffspitzen mehr auf und damit auch keine extremen Algenplagen.

Bevor du Fische und / oder Wirbellose in dein Aquascape einsetzt, überprüfst du nochmals die Wasserwerte: Ammonium (NH4/NH3) und Nitrit (NO2) dürfen dann nicht mehr nachweisbar sein.

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