Inhaltsverzeichnis
- Der Bodengrund, oft unterschätzt.
- Verwendung von Aqua Soil
- Gestaltung mit dem Bodengrund
- Zusätze für den Bodengrund
- Das Bepflanzen in den Bodengrund
Der Bodengrund, oft unterschätzt.
Der Bodengrund im Aquascaping ist nicht nur der Boden, auf den das Hardscape draufgelegt wird und in den die Pflanzen reingesteckt werden. Vielmehr ist der Bodengrund schon ein Teil der Aquariengestaltung. So ist es wichtig, bei der Verwendung von Steinen die passende Farbe auszusuchen. Einen schönen Horizont kann man im Aquascape nur erzielen, wenn der Bodengrund nach hinten stark ansteigt.
Das sind aber nur die optischen Merkmale. Genauso wichtig ist der Bodengrund für die Versorgung der Pflanzen im Aquarium mit Nährstoffen. Besonders Wurzelzehrer müssen über den Bodengrund versorgt werden, aber auch Stängelpflanzen nehmen einen Teil der Nährstoffe über die Wurzeln auf.
Weiter befinden sich im Bodengrund etliche Bakterien, die organische Nährstoffe in anorganische Nährstoffe umwandeln, welche dann von den Pflanzen aufgenommen werden können. Somit ist der Bodengrund nach dem Filter die zweitgrößte Ansiedlungsfläche für Bakterien und sogt damit auch für eine gute Wasserqualität.
Verwendung von Aqua Soil
Im Bereich des Aquascaping hat sich die Verwendung von Aqua Soil, wie z. B. Ada Aqua Soil Amazonia Light oder Tropica Soil als Bodengrund im Scape durchgesetzt. Aqua Soil ist eine natürliche gebrannte Erde vulkanischen Ursprungs, die durch die enthaltenen Huminsäuren als Kationenaustauscher fungiert und dadurch das Wasser leicht ansäuert. Dadurch stellt sich ein pH-Wert knapp unter 7 im Aquascaping Becken ein. Gleichzeitig senkt Soil durch die Aufnahme von Magnesium- und Calcium-Kationen die Gesamthärte des Wassers.
Die kleinen, meist dunklen, Kügelchen können von Pflanzen sehr gut durchdrungen und durchwurzelt werden. Dies gibt dem ganzen Bodengrund Stabilität und sorgt dafür, dass der teilweise recht steil aufgebaute Soil nicht abflacht. So ist es möglich, auch steile Layouts zu realisieren. Noch besseren Halt haben Soils mit einer Multikörnung, also einer Mischung aus großen und kleinen Soilkugeln. Dabei setzen sich die kleinen Soilkugeln zwischen die größeren. Dadurch wird eine höhere Dichte des Bodengrundes erreicht, welche dabei hilft, den Bodengrund stabiler zu machen.
Gestaltung mit dem Bodengrund
Für Aquascapes mit großer Tiefenwirkung ist es fast unabdingbar, mit einem hohen Bodengrundaufbau zu arbeiten. Teilweise werden 2/3 der Aquarienhöhe aufgeschüttet. Diese Höhen werden nicht alleine mit Soil aufgebaut. Als erste Schicht wird ein Lavagranulat wie z. B. JBL Volcano Mineral eingebracht. Lavagranulat ist sehr scharfkantig, greift sehr gut ineinander und kann dadurch sehr steil ansteigend aufgeschüttet werden. Ein noch größerer Halt ergibt sich, wenn man das Volcano Mineral in Filtersäcke gibt und diese dann schichtet. In die Zwischenräume lässt man noch Lavagranulat rieseln. Hat man seine Wunschhöhe fast erreicht, wird mit einer 5-7 cm dicken Soil Schicht die Lava abgedeckt.
Hin und wieder möchte man neben dem Aqua Soil auch noch Kies oder Sand einbringen, um evtl. einen Weg oder eine Schlucht optisch in das Aquascaping Layout zu integrieren. Hier ist es wichtig, auf eine Trennung der beiden Bodengründe zu achten. Am besten gelingt dies, wenn man beim Einrichten eine richtige Barriere aus Pappe oder Kunststoff einsetzt. So können die beiden Bodengründe eingebracht werden, ohne dass sie sich vermischen. Wenn der Bodengrundaufbau abgeschlossen ist, zieht man die Barriere vorsichtig wieder aus dem Substrat heraus.
Um die Trennung im laufenden Betrieb weiter aufrechtzuerhalten, empfiehlt es sich, an der Trennungsnaht Steine, Wurzeln oder auch Pflanzen einzusetzen. So wirkt der Übergang der beiden Substrate zudem viel natürlicher. Bei der Farbauswahl vom Kies oder Sand fürs Aquascape ist darauf zu achten, dass die Farbe dem verwendeten Hardscape ähnelt. So wäre es doch recht unnatürlich, wenn man als Hardscape Drachensteine, die eher einen rot/braunen Grundton besitzen einbringt, während der Kies dann eine weiße oder schwarze Färbung hat.
Zusätze für den Bodengrund
Den oben beschriebenen einfachen Aufbau kann man mit verschiedenen Zusätzen noch verbessern. Hier sei der ADA Power Sand Advanced beispielhaft genannt. So kann man schon beim Aufbau Bakterien, Mineralstoffe und Nährstoffe in den Bodengrund im Aquarium geben. Damit wird schon zum Start ein noch besseres Milieu für die Aquarienpflanzen bereitgestellt. Die Pflanzen werden es mit einem schnelleren Wachstum und tiefer Wurzelbildung danken, stehen mit diesen Bodenzusätzen doch anorganische Nährstoffe und Stickstoff von Beginn an zur Verfügung.
Das Bepflanzen in den Bodengrund
Generell werden die Pflanzen trocken in den Soil eingesetzt. Das heißt, das Aquarium ist noch nicht mit Wasser befüllt. Dabei ist es einfacher, die Pflanzen im Vordergrund zuerst in das Soil einzubringen und sich dann langsam zum Hintergrund zu arbeiten.
Damit die Vordergrundpflanzen mit ihren kurzen Wurzeln einen besseren Halt im Aqua Soil finden, ist es von Vorteil, für die obersten 2 cm einen sehr feinen sogenannten Powder Soil zu nutzen. Hier finden die Pflanzen schneller Halt und die Gefahr des Auftreibens wird minimiert.
Auch sollte bei der Bepflanzung des Aquascapes immer mit Scaping Tools gearbeitet werden. Nur so können die Pflanzen zielgenau in das Scape eingebracht werden. Zudem wird eine Reibung des Aqua Soil so vermieden und ein Aufbrechen der gebrannten Erde verhindert.