Von hell bis dunkelgrün, schmale oder breitere Blättchen, elegant spitz zulaufend oder schön gefächert- mit Javafarnen lassen sich langweilige Aquarien prima begrünen. Vor allem Überläufe oder Ecken, in denen die Technik platziert ist, können im Handumdrehen „wegdekoriert“ werden. Durch ihren allgemein eher langsamen Wuchs müssen sie zudem nicht ständig getrimmt werden und sparen dadurch Zeit. Auch Wirbellose finden in dem dichten Blattwerk Unterschlupf und Rückzug und dank der meist breiteren Blattstruktur Nahrung in Form von Mikroorganismen, die sie aus den darauf befindlichen Biofilmen knabbern.
Einsatzmöglichkeiten für Javafarne
Aber auch für Terrarien oder Paludarien eignen sich Javafarne prima. Die unterschiedlichen Zuchtformen eignen sich aber auch für Becken mit Pflanzenfressern, denn die Blätter der Pflanze schmecken eher bitter und werden daher von den allermeisten Fischen eher verpönt. Mit etwas Geschick lässt sich der Farn unkompliziert auf Hardscape wie Steinen, Wurzeln oder Felsen aufkleben oder festbinden und wächst von dort aus einfach weiter. Weil er stellenweise sehr dicht wächst und dabei „Etagen“ bildet, wird er manchmal auch Etagenfarn genannt. Diese kannst du hin und wieder ausdünnen, indem du die einzelnen Triebe einfach heraus zupfst und erneut woanders aufbringst. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Wuchshöhen lassen sich Javafarne durchaus auch für kleinere Becken ideal verwenden. Ein paar davon sehen wir uns näher an.
Allen Javafarnen ist gemein, dass sie als Aufsitzerpflanzen fungieren, die nicht in den Bodengrund gesetzt werden sollten. In ihren Habitaten, die sich meist im tropischen bis subtropischen Asien befinden, kommen Javafarne vor allem im Spritzwasserbereich vor, wo sie felsige Untergründe besiedeln. Dort wachsen sie geradezu flächendeckend, Ableger werden durch die Strömung hinfort getragen und siedeln sich somit schnell woanders an und tage so zur Vermehrung bei. Auch im Aquarium verträgt der Javafarn Strömung und kann auch freischwimmend kultiviert werden. Nährstoffmängel wie beispielsweise das Fehlen von Kalium zeigt dir dein Javafarn aber recht bald durch dunkle Nekrosen an. Auch wenn er äußerst umgänglich ist- völlig ohne jegliche Nährstoffe solltet du ihn aber auch nicht lassen. Verfügt dein Becken aber über eine halbwegs vernünftige Düngung wird er es dir mit kräftigen Farben und einem kompakten Wuchs danken.
Verschiedene Javafarne im Überblick
Schmalblättriger Javafarn – Microsorum pteropus „Narrow“
Mit seinen schmalen Blättern, die im Gegensatz zu ihren Verwandten eher rechtwinklig aus der Mutterpflanze heraus wächst, wirkt der Schmalblättrige Javafarn besonders attraktiv und bleibt mit seinen 10-20 cm relativ klein. Damit eignet er sich auch klasse für Nanocubes als Mittel- Hintergrundpflanze, in größeren Aquarien wirkt er auch im Vorder- Mittelgrund als Randbepflanzung klasse, wenn er entsprechend auf Hardscape wie Steine aufgebracht wird.
Petite Javafarn – Microsorum pteropus petite
Wie sein Name schon vermuten lässt, ist der „Petite Javafarn“ eine kleine Variante, die ähnlich dem „Narrow Leaf“ eher schmalblättrig ist, dafür aber kompakter und kürzer bleibt. Die Blattspreiten sind manchmal auch leicht gebogen und mit schwach gewellten Blatträndern. Der Petite ist eine spezielle Züchtung, die durch Selektion besonders kleinwüchsiger Pflanzen entstand und daraufhin vermehrt wurde.
Windeløv Javafarn – Microsorum pteropus windelov
Der aus den Tropen Asiens stammende Windeløv Javafarn lockert dank seiner ausgefransten Blattspitzen die Bepflanzung hübsch auf. Der auch Microsorum pteropus windeløv genannte Javafarn wurde einst nach Holger Windeløv, dem Gründer vom Tropica, 1970, benannt, der die Pflanze entdeckte. Mit ihren ausgefallenen und gefransten Blattspitzen ist der Windeløv-Javafarn ein tolles Grünzeug, das vor allem strenge Bepflanzungen im Aquarium oder Aquascape galant etwas auflockert. Der Windeløv-Javafarn wächst sowohl submers, als auch emers, weswegen man ihn auch gut im Aquaterrarium oder im Paludarium unterbringen kann. Der Windeløv-Javafarn ist super pflegeleicht und eignet sich daher auch gut für Anfänger. Er benötigt kaum Licht oder zusätzliche Düngung und ist auch in der Vermehrung sehr einfach im Handling. An seinen Blattfransen bildet er Tochterpflanzen aus, die quasi wie die Miniatur-Version der großen Pflanze aussehen, diese können ganz einfach abgenommen und vorsichtig wieder woanders aufgebracht werden. Alternativ kann man auch vom Rhizom ein Stück mit ein paar Blättern abschneiden. In den Bodengrund sollte er allerdings niemals gepflanzt werden, da die tolle Pflanze anderenfalls zu faulen beginne würde und schließlich abstirbt.
Javafarn "Trident" - Microsorum pteropus Trident
Die Sorte ´Trident´ ist eine sehr filigrane und dekorative Sorte mit mehr oder weniger stark geschlitzten fiederlappigen Blättern und 2-5 schmalen Mittel- und Seitenlappen. Die Sorte ist wie die Stammform sehr anspruchslos und pflegeleicht. Für das Aquascaping, ob in einem größeren Aquarium oder in einem 30L Nano Cube, bietet diese Sorte eine sehr schöne Gestaltungsvielfalt. Besonderer Blickfang sind aufgewachsene Pflanzen auf freistehenden Wurzeln, die in die Unterwasserlandschaft hinein ragen.
Needle-Leaf Javafarn – Microsourm pteropus „True Needle Leaf“
Der Needle Leaf, manchmal auch als Microsorum sp. „mini“ bekannt, begeistert mit seinen äußerst schmalen und langen Blättern, die dicht und buschig wachsen. Mit seiner geringen Höhe und Aussehen gibt er vor allem im Hintergrund von Nanocubes einen tollen Eyecatcher ab. Er gilt als selten erhältliche Rarität und kann teilweise bis zu 30 cm lange Blätter entwickeln. Gelegentlich wird er auch mit „Taiwan Narrow“ verwechselt, der allerdings größer wird.
Übrigens:
Wenn du den Javafarn auf Steinen aufbringst, kannst du sie prima in ihrer Position verschieben und deinem „Green Reef“ immer wieder aufs Neue einen neuen Look verpassen. Auch kannst du ihn klasse mit anderen Aufsitzerpflanzen kombinieren und so tolle Tiefeneffekte durch unterschiedliche Blattstrukturen und Farben erzielen. Vor allem mit Anubias oder in Kombination mit Bucephalandra schaut der Javafarn äußerst adrett aus. Deinner Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt.